Geflüchteter Syrer nun beim SC Wiener Viktoria
Ezzideen Naasan floh vor fünf Jahren aus dem syrischen Aleppo nach Europa. Heute lebt er seinen Fussballtraum in Österreich beim SC Wiener Viktoria.

Das Wichtigste in Kürze
- Ezzideen Naasan flüchtete vor fünf Jahren mit einem Flüchtlingsboot nach Spanien.
- Dort studierte er Computer-Ingenieurswesen und spielte beim C.F. Sporting de Manises.
- Nun wechselt er in die österreichische Regionalliga zum SC Wiener Viktoria.
Todesangst, Unsicherheit und Misstrauen waren sein täglicher Begleiter. Nun lebt er seinen Fussballtraum. Ezzideen Naasans Geschichte hört sich wie ein Märchen an.
In seiner Heimat Aleppo in Syrien fürchtete sich Naasan tagtäglich um sein Leben. So kam es, dass er vor fünf Jahren in einem Flüchtlingsboot nach Valencia in ein besseres Leben floh.

«Die Umstände sind nicht zu beschreiben, wenn du es niemals selbst erlebt hast», so Naasan.
Neuanfang in Europa
In Spanien nahm sein Leben eine Kehrwendung. Der heute 21-Jährige studierte Computer-Ingenieurswesen.
Nebenbei kickte er bis zu diesem Sommer für den C.F. Sporting de Manises in der vierthöchsten spanischen Liga.
Für die kommende Saison wechselt der Syrer nach Österreich zum Ostligisten SC Wiener Viktoria. «Ich wollte unbedingt nach Österreich, weil die Lebensqualität hier enorm hoch ist», so Naasan. «Dann bin ich über Umwege plötzlich auf die Viktoria gestossen, habe ein Probetraining gemacht und überzeugt.»

Ezzideen Naasan hat sich von Beginn weg wohlgefühlt: «Jeder hat mich im Verein super aufgenommen und wir wollen heuer erneut für Furore sorgen.» Auch mit Trainer Toni Polster, der wegen seinen spanischen Spieler-Stationen die spanische Sprache beherrscht, scheints zu harmonieren: «Er macht immer Witze, da muss ich ständig lachen.»
Anton «Toni» Polster war einer der besten Stürmer beim 1. FC Köln. Von 1993 bis 1998 lief er für die Kölner in der ersten Bundesliga auf.
In 150 Bundesligapartien traf Toni 79 Mal. 1998 war er für Österreich bei der WM in Frankreich mit dabei.