Ex-Manager Bruchhagen: Gehaltsverzicht nicht nur im Fussball

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Deutschland,

Heribert Bruchhagen hat einen Gehaltsverzicht von Top-Verdienern in der Corona-Krise auch für andere Wirtschaftszweige als dem Sport angeregt.

Heribert Bruchhagen plädiert für Gehaltsverzicht auch in anderen Branchen. Foto: Christian Charisius/dpa
Heribert Bruchhagen plädiert für Gehaltsverzicht auch in anderen Branchen. Foto: Christian Charisius/dpa - dpa-infocom GmbH

«Ich finde es nicht fair, dass das Thema Gehaltsverzicht momentan nur im Zusammenhang mit Fussballprofis in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Über andere Branchen wird nicht gesprochen. Da wird offenbar nicht erwartet, dass jemand verzichtet», sagte der frühere Bundesliga-Manager und DFL-Geschäftsführer Heribert Bruchhagen der «Neuen Westfälischen» (Donnerstag).

Der 71-Jährige appellierte an die Clubs, beim Krisenmanagement einen Schwerpunkt auf den Erhalt von Arbeitsplätzen der Angestellten zu legen. Er verwies auf seine Personalpolitik nach dem Bundesliga-Abstieg von Eintracht Frankfurt im Jahr 2011. Keiner der damals 70 Arbeitnehmer sei entlassen, aber Stürmer Ioannis Amanatidis verkauft und so das nötige Geld eingespart worden. «Was ich sagen will: Ein Arbeitgeber oder Vorstand muss sich seiner sozialen Verantwortung bewusst sein.»

Seiner Meinung nach könne der Fussball einen wichtigen Beitrag zur Rückkehr in die Normalität leisten. «Ich glaube, dass Geisterspiele, so sie denn genehmigt werden, einer von vielen kleinen ersten Schritten zurück in eine normale Welt sein können. Und Teil von Normalität ist es eben, dass samstags um 15.30 Uhr die Bundesliga spielt. Zur Not mit Geisterspielen. Insofern kann der Fussball hier eine Vorreiterrolle übernehmen», sagte Bruchhagen.

Danach werde die Welt aber nicht mehr dieselbe sein - auch im Fussball. «Für die Schnelllebigkeit, die Hatz unserer Zeit haben wir eine Lektion erteilt bekommen. Auf den Fussball bezogen hoffe ich, dass die immer schwindelerregenderen Summen, die gezahlt werden, auf ein normaleres Mass zurückgeführt werden. Was ich mir auch wünsche: Dass man den Tabellenstand nicht mehr als höchstes Gut ansieht», sagte Bruchhagen. Es wäre eine «grosse Erleichterung für die handelnden Personen der Clubs, wenn die Erwartungshaltung rund um einen Profiklub realistischer würde».

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