«Er muss weitermachen»: Profis kämpfen um Schiri Gräfe

Referee Manuel Gräfe muss seine Bundesliga-Karriere im Sommer beenden. Bei Spielern und Trainern stösst die umstrittene Altersgrenze auf Unverständnis.

Gräfe
Wurde nach der Partie Freiburg gegen Hoffenheim mit Lobeshymnen überschüttet: Schiedsrichter Manuel Gräfe (r). Foto: Philipp von Ditfurth/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Schiedsrichter Manuel Gräfe muss altersbedingt seine Schiedsrichter-Karriere beenden.
  • Per Ende Saison muss er zurücktreten, weil er mit 47 Jahren die Altergrenze erreicht hat.
  • Bei den Profis und Trainern stösst diese DFB-Vorgabe auf Unverständnis.

Wenn nach Schlusspfiff mehr über den Schiedsrichter als über das Spiel selbst gesprochen wird, ist normalerweise kein gutes Zeichen. Zumindest für den Unparteiischen.

Im Fall von Manuel Gräfe war das am Samstag aber ganz anders. Nach dem 1:1 zwischen dem SC Freiburg und Hoffenheim stimmten Spieler und Trainer bemerkenswerte Lobeshymnen auf den 47-Jährigen an.

Schiedsrichter Manuel Gräfe
Schiedsrichter Manuel Gräfe. - dpa

Dafür, dass dieser altersbedingt im Sommer seine Karriere in der Fussball-Bundesliga beenden muss, haben sie wenig Verständnis. Vor der Referee-Rente retten können sie ihn aber wohl nicht.

«Der Herr Gräfe ist einer der besten Schiedsrichter in Deutschland, wenn nicht sogar der beste», sagt Freiburg-Kapitän Christian Günter. «Ich würde da mal eine Lanze brechen und sagen: Bitte lasst ihn noch ein bisschen weitermachen».

Günter
Freiburgs Christian Günter. - dpa

Oliver Baumann stimmte mit ein. «Er darf nicht aufhören. Er muss weitermachen», sagt der Torhüter. Und das wohlgemerkt, nachdem Gräfe vor Spielende noch eine nicht unberechtigte, aber durchaus knifflige Elfmeter-Entscheidung gegen den Hoffenheim-Goalie gefällt hatte.

Schiri Gräfe ist äusserst beliebt

Gräfe hat es geschafft, die Protagonisten des pulsierenden Geschäfts Profifussball nicht etwa gegen sich auf-, sondern hinter sich zu bringen. Nicht erst durch seine Leistung am Samstag in Freiburg, sondern über viele Jahre hinweg.

Seit 2004 pfeift der Berliner in der Bundesliga. 287 Spiele hat er dort seither geleitet. Mit seinen 1,97 Metern Körpergrösse ist er eine echte Erscheinung auf dem Platz.

Macht eine Altersgrenze bei den Schiedsrichtern Sinn?

Mit seiner souveränen, kommunikativen Art behält er Spieler und hitzige Situationen im Griff.

Nun hat Gräfe die umstrittene Altersgrenze für Referees im deutschen Oberhaus erreicht. Er würde gerne weitermachen. Doch Lutz Fröhlich, Sportlicher Leiter der Elite-Schiedsrichter vom DFB, winkte kürzlich ab.

fröhlich
Lutz Michael Fröhlich, Sportlicher Leiter der Elite-Schiedsrichter. Foto: Arne Dedert/dpa - dpa-infocom GmbH

Als Videoassistent oder in einem anderen Bereich des Schiedsrichterwesens könnte es für Gräfe womöglich weitergehen.

«Solange er die Leistungstests besteht, frage ich mich, warum man den Besten aufhören lassen sollte», sagt Freiburgs Günter dem ZDF. «Wenn die Regularien so sind, wie sie sind, geht es in dem Fall nicht weiter», sagte Streich. «Das ist schade. Aber ich will keinen Druck aufbauen.»

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