Mehr als ein halbes Jahr nach dem Tod des argentinischen Fussball-Nationalhelden Diego Maradona (†60) beginnen die Anhörungen von sieben Verdächtigen.
Diego Maradona
Wandzeichnung von Diego Maradona in Buenos Aires. - AFP/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Sieben Verdächtige werden von der Staatsanwaltschaft in San Isidro befragt.
  • Sie gehörten dem Ärzteteam von Diego Maradona an, der am 25. November 2020 verstarb.
  • Nach der Anhörung wird entschieden, ob ein Strafprozess eröffnet wird.

Die zuständige Staatsanwaltschaft in San Isidro will am Montag sieben medizinische Mitarbeiter befragen. Diese werden verdächtigt, den Fussball-Star vor seinem Tod unzureichend versorgt zu haben. Danach soll entschieden werden, ob ein Strafprozess eröffnet wird.

Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Justizkreisen erfuhr, deutet vieles darauf hin, dass der Fall vor Gericht geht. Im Falle einer Anklageerhebung drohen den Beschuldigten in einem möglicherweise jahrelangen Prozess zwischen acht und 25 Jahre Haft.

Diego Maradona
Eine berühmte, viel diskutierte Szene der Fussball-WM-Geschichte: An der WM 1986 boxt die argentinische Fussball-Legende in der 51. Minute des Viertelfinalspiels gegen England im Springen.
Diego Maradona
Die argentinische Fussball-Legende Maradona ist tot.
Diego Maradona
Diego Maradona als Trainer des mexikanischen Fussballclubs Sinaloa im September 2018.
Diego Maradona
Diego Maradona im Einsatz für den SSC Neapel im Jahr 1989.
Diego Maradona
Die argentinische Fussball-Legende verewigt auf einer Hausmauer.
Diego Maradona
Fussball-Legenden unter sich: Diego Maradona (r.) und Pelé.
Diego Maradona
Diego Maradona am Filmfestival in Cannes im Mai 2008.
Diego Maradona
Der Argentinier im Dress der Boca Juniors.

Unter den Beschuldigten sind der Leibarzt, zwei Krankenpfleger, ein Psychologe und eine Psychiaterin. Zuletzt soll am 28. Juni Maradonas Leibarzt, der 39-jährige Neurochirurg Leopoldo Luque, angehört werden.

Keine Spuren von Alkohol oder Betäubungsmittel bei Diego Maradona

Anfang Mai hatte ein Gutachten ergeben, dass Maradona von seinem Ärzteteam «seinem Schicksal überlassen» worden sei. Die «unzureichende, mangelhafte und unvorsichtige» Behandlung habe zu einem langsamen Tod des Fussballers geführt.

Die Fussball-Ikone hatte sich in Tigre nahe der Hauptstadt Buenos Aires von einer Gehirnoperation erholt. Dort starb Maradona am 25. November.

Laut Autopsie litt der 60-Jährige unter Leber-, Nieren- und Herz-Kreislauf-Problemen. Spuren von Alkohol oder Betäubungsmittel wurden nicht gefunden. Eine erste Untersuchung des Leichnams hatte ergeben: Maradona hatte Wasser in den Lungen und sein Herz versagte wegen einer Herzmuskelerkrankung.

Diego Maradona gilt als einer der besten Fussballer aller Zeiten, sein Tod sorgte für Bestürzung in der Welt des Sports. Das Leben des früheren Weltmeisters war nach seiner aktiven Karriere von vielen Aufs und Abs geprägt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

GerichtWasserHaftTodDiego Maradona