DFL berät zur Corona-Lage für Fussball-Bundesliga
Die Vertreter der 36 Profivereine der Deutschen Fussball-Bundesliga mussten sich zusammensetzen, um über Corona-Massnahmen an den Spielen zu diskutieren.

Das Wichtigste in Kürze
- DFL-Boss Christian Seifert wirkte fast schon staatsmännisch, als er in deutlichen Worten den Ernst der Lage im Profifussball beschrieb und kurz darauf mehr Mut zur Rückkehr der Fans in die Stadien anmahnte.
Bevor der Ball wieder rollt, schalten sich die Vertreter der 36 Profivereine am Donnerstag noch einmal zusammen. Dabei gibt es viel Redebedarf. Von den optimierten Hygienemassnahmen bis zur höchst unterschiedlichen Teilzulassung von Zuschauern.
Die Agenda liest sich unspektakulär. Die Mitgliederversammlung der Deutschen Fussball Liga birgt jedoch gut zwei Wochen vor dem Bundesligastart durchaus Zündstoff.
Reizthema: Fan-Rückkehr in die Stadien
Die Vertreter der 36 Profivereine werden am Donnerstag (ab 11 Uhr) per Video zusammenschalten. Dabei wird es nicht nur um die Verabschiedung des neuen medizinisch-hygienischen Arbeitsschutz-Konzepts der «Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb» gehen. Auch die Bestätigung der Corona-Regel von weiterhin fünf statt drei Auswechslungen pro Spiel wird nicht das einzige Thema bleiben.

Über allem schwebt seit Wochen das Reizthema Fan-Rückkehr in die Stadien. Die Abwesenheit der Fans belastet die Vereine finanziell zunehmend, doch bislang zeichnet sich keine einheitliche Lösung ab.
DFL-Boss Christian Seifert brachte seinen Unmut darüber deutlich zum Ausdruck. «Man sollte die Bundesliga fair behandeln und nicht nur mit Blick auf eine mögliche Signalwirkung. Es geht nicht nur um Zeichen, sondern auch um Strategie», kritisierte der 51-Jährige in einem Interview der «Sport Bild».
Dilemma bei der DFL
Das Zögern der Länderchefs stürzt die DFL in ein Dilemma. Rekordmeister Bayern München dürfte die Saison gegen Schalke 04 am 18. September Stand jetzt nur vor maximal 400 Zuschauern eröffnen. RB Leipzig erhielt vom zuständigen Gesundheitsamt jedoch bereits grünes Licht für 8500 Fans bei allen Heimspielen während der Corona-Krise.

Auch der Branchenprimus hat ein detailliertes Konzept erstellt. «Bisher haben wir aber leider noch keinen Bescheid bekommen», so Rummenigge. Die bei den Geisterspielen der Vorsaison gewährleistete Chancengleichheit wird dadurch allerdings ausgehebelt. Dies könnte vor allem im Tabellenkeller spürbare Auswirkungen haben.
Gesundheitsminister ist für ein einheitliches Vorgehen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn äusserte am Mittwoch Verständnis für Entscheidungen aus einer lokalen Infektionslage heraus. Jedoch sprach sich aber für ein möglichst einheitliches Vorgehen aus. Er fände es besser, wenn die Fan-Rückkehr «bundesweit abgestimmt» ablaufen würde.

Die spannende Frage lautet daher: Wie gehen die 36 Clubs mit der Situation um?
Anfang August hatten sie sich darauf geeinigt, dass Gästefans bis zum Jahresende überall keinen Einlass finden sollen. Bis vorerst zum 31. Oktober gilt zudem: Keine Stehplätze und kein Alkohol in den Stadien.