Dortmund hat ein Offensivproblem. Beim Remis in Frankfurt fehlt Haaland an allen Ecken. Bis Weihnachten muss der BVB ohne den verletzten Norweger durchhalten.
Giovanni Reyna (M) wird von seinen Dortmunder Kollegen für sein Tor zum 1:1 in Frankfurt gefeiert. Foto: Michael Probst/AP POOL/dpa
Giovanni Reyna (M) wird von seinen Dortmunder Kollegen für sein Tor zum 1:1 in Frankfurt gefeiert. Foto: Michael Probst/AP POOL/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dortmund kommt im Auswärtsspiel in Frankfurt nur zu einem Unentschieden.
  • Superstürmer Haaland wird beim BVB schmerzlich vermisst.

Erling Haaland wird bei Borussia Dortmund im Titelkampf schon jetzt schmerzlich vermisst. Der Ausfall des verletzten Mittelstürmers bremste die Angriffswucht des Vizemeisters beim mageren 1:1 in Frankfurt merklich.

Auch die gewagten personellen Rochaden von Trainer Lucien Favre in der Offensive gingen nicht auf. «Natürlich weiss man, wie wichtig Erling ist. Seine Läufe in die Tiefe fehlen uns», sagte Favre.

Eine Rückkehr des norwegischen Nationalspielers in diesem Jahr schloss Lizenzspielerchef Sebastian Kehl aus. «Erling ist insgesamt ein sehr optimistischer Mensch, deshalb wird er bald zurückkommen. Aber in diesem Jahr sind die Wahrscheinlichkeiten nicht mehr gegeben», stellte Kehl klar.

Ohne Haaland muss der BVB zusehen, dass er bis Weihnachten im Meisterrennen der Fussball-Bundesliga nicht an Boden verliert. «Wir brauchen einen Mittelstürmer. Wir haben ihn schon gegen Lazio Rom vermisst», sagte Torwart Roman Bürki.

Auch im Champions-League-Duell mit den Italienern hatte es für die Dortmunder nur zu einem 1:1 gereicht. «Wir können nicht immer 3:0 oder 4:0 gewinnen. Das müssen wir akzeptieren», konterte Favre kritische Fragen zur mangelnden Durchschlagskraft.

Die Probleme waren allerdings auch ein wenig hausgemacht. Marco Reus schmorte 90 Minuten lang auf der Bank, was Favre mit der hohen Belastung begründete.

Sein Versuch mit Julian Brandt als Haaland-Vertreter erwies sich eine Halbzeit lang als untauglich. Darum zog BVB-Trainer den Nationalspieler mit Wiederbeginn ins Mittelfeld zurückzog. Und brachte dafür den erst 16 Jahre alten Youssoufa Moukoko als einzige Spitze.

Mit dem unbekümmerten Youngster veränderte sich die Statik des Spiels. Auch wenn er in seinem ersten 45-Minuten-Auftritt noch kein entscheidender Faktor war.

«Wir müssen mit ihm Geduld haben. Er muss sich noch an das Tempo gewöhnen. Alles ist schneller, aber er hat extremes Talent», sagte Emre Can über den jüngsten Profi der Bundesliga-Geschichte. «Wir haben in der Mannschaft nicht so viele, wenn Haaland ausfällt.»

Reyna rettete BVB

Immerhin war Dortmund in der zweiten Halbzeit klar besser. Der BVB kam nach dem Pausen-Rückstand durch das erste Saisontor von Daichi Kamada (9. Minute) noch zum Ausgleich. Giovanni Reyna bewahrte den BVB mit einem tollen Schuss in den Winkel vor der drohenden Pleite.

«In der ersten Halbzeit hat der Rhythmus gefehlt. Wir konnten das Spiel nicht so schnell machen, haben Zeit gebraucht, Lösungen zu finden», bilanzierte Bürki. «In der zweiten Halbzeit haben wir gut gespielt.»

Warum der Vizemeister meistens erst nach dem Wechsel in Schwung kommt, bleibt ein Rätsel. Nur drei der bisher 22 Bundesligatore gelangen in der ersten Halbzeit. «Ich sehe natürlich auch die Statistik. Es ist schwer zu erklären», sagte Favre.

Glück für Dortmund: Das Remis bei der Eintracht blieb in der Tabelle ohne Folgen. Dies weil es im Topspiel zwischen dem FC Bayern und Verfolger RB Leipzig beim 3:3 ebenfalls keinen Sieger gab. Die Schwarz-Gelben liegen damit weiter vier Zähler hinter dem Spitzenreiter aus München.

Trotz der Sturm-Flaute erwägt der Vizemeister keinen Winter-Einkauf auf dieser Position. «Ich denke nicht, dass wir Verstärkung holen», sagte Favre. Was bleibt, ist die Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr von Haaland im neuen Jahr.

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