BVB-Coach Favre: «Denke nicht an Aufgeben»

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Deutschland,

Trotz der 0:1-Niederlage gegen Bayern München und der daraus resultierenden Kritik denkt BVB-Trainer Lucien Favre nicht ans Aufgeben.

Lucien Favre
Hatte nach der Heimpleite gegen die Bayern Gesprächsbedarf: BVB-Coach Lucien Favre. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Lucien Favre steht nach der Niederlage im Topspiel gegen die Bayern in der Kritik.
  • Der BVB-Coach denkt jedoch nicht ans Aufgeben.

Lucien Favre sorgt für Rätselraten - mal wieder. Trotz kryptischer Aussagen nach dem 0:1 gegen die Bayern denkt der BVB-Coach nicht an eine Flucht wie 2015 aus Mönchengladbach. Und doch wird über seine Zukunft diskutiert.

Favre will weitermachen

Erschrocken über die grosse Resonanz für seine kryptischen Aussagen direkt nach dem Ligagipfel, dementierte Favre Spekulationen über seinen vorzeitigen Abschied: «An Aufgeben denke ich überhaupt nicht. Gestern waren wir alle enttäuscht, meine Worte im Interview nach dem Spiel scheinen aber falsch verstanden worden zu sein.»

Wie Favre versuchte auch Hans-Joachim Watzke, die Diskussion um die Zukunft des Schweizers wieder einzufangen. «Es gibt aktuell überhaupt keinen Anlass für eine Trainerdiskussion», sagte der BVB-Geschäftsführer den Zeitungen der «Funke Mediengruppe». «Wir spielen eine sehr, sehr gute Rückrunde, hatten vor dem Spiel 27 von 30 Punkten geholt, sind überall gelobt worden. Lucien Favre lag nichts ferner, als jetzt eine Diskussion loszutreten.»

Lucien Favre
Lucien Favre konnte die 0:1-Niederlage gegen die Bayern nicht verhindern. - Keystone

Gleichwohl dürfte die Debatte um Favre den BVB nun bis zum Saisonende begleiten. Die Reaktionen auf den TV-Auftritt des 62-Jährigen gaben einen Vorgeschmack. Auf die Sky-Frage, ob er Sorge vor neuerlicher Kritik habe, kein Titel-Trainer zu sein, hatte er geantwortet: «Das sagt man hier seit Monaten, ich lese nicht die Zeitung, aber ich weiss, wie es geht. Ich werde darüber sprechen in ein paar Wochen.»

Bei einem Grübler wie Favre stimmen solche Aussagen nachdenklich. Schliesslich ist sein spektakulärer Abgang in Mönchengladbach im September 2015 noch in bester Erinnerung.

Kovac als Nachfolger?

Die Schlussfolgerung von Sky-Experte Lothar Matthäus liess nicht lange auf sich warten: «Ich habe mir gleich gedacht: Lucien Favre weg, Niko Kovac kommt. Das war mein erster Gedanke nach der Aussage gerade eben. Wahrscheinlich sucht Dortmund ab Sommer einen neuen Trainer

Der Weltmeister war nicht der einzige, der an ein nahes Ende der bisher knapp zweijährigen Amtszeit von Favre glaubt. Flugs verwies die «Bild» auf angeblich monatelange Kontakte der BVB-Bosse zum ehemaligen Bayern-Coach Kovac. Dieser würde besser «ins Malocher-Land Ruhrgebiet» passen als der vertraglich noch bis 2021 an die Borussia gebundene Schweizer.

Sollte Lucien Favre auch über die aktuelle Saison den BVB coachen?

Nach dem Achtelfinal-Aus in der Champions League und im DFB-Pokal geht der Revierclub wohl erneut leer aus. «Jetzt entscheiden nur noch die Bayern, ob sie es machen oder nicht», kommentierte Mats Hummels die erste Heimniederlage der Saison.

Schon mehrmals vor dem Aus

Favre hat der Borussia zwar eine ansehnliche Spielkultur vermittelt und geniesst bei den weitaus meisten Profis höchsten Respekt. Er gilt aber auch als Zauderer. Schon am Ende der vergangenen Saison, als sein Team einen Neun-Punkte-Vorsprung auf die Münchner verspielte, stand er in der Kritik. Und auch als der BVB Ende November zur Halbzeit 0:3 gegen Paderborn (Endstand 3:3) zurücklag, schien sein Schicksal besiegelt.

Lucien Favre
Der Schweizer lässt sich von Kritik nicht beeindrucken. - Keystone

In den Wochen zuvor hatte Favre mit der Vorgabe der Vereinsführung gefremdelt, um den Titel mitspielen zu wollen. Das deuteten Kritiker als weiteren Hinweis auf den fehlenden Mut des zumeist wortkargen Schweizers.

So blieb die eigentlich angriffsstarke Borussia in beiden Duellen mit den Bayern (0:4/0:1) torlos. Vereinsboss Watzke sieht dennoch keine Anzeichen für eine Kapitulation des Fussball-Lehrers: «Ich habe Lucien Favre in den vergangenen Wochen als sehr fokussiert empfunden. Er machte überhaupt nicht den Eindruck, unter Druck zu stehen.»

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