BVB-Aktionärsvertreter sieht Super League kritisch

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Deutschland,

Auch aus Reihen von Anteilseignern des börsennotierten Fussballclubs Borussia Dortmund kommt Kritik an der geplanten europäischen Super League.

Bundesligist Borussia Dortmund in an der Börse notiert. Foto: Bernd Thissen/dpa
Bundesligist Borussia Dortmund in an der Börse notiert. Foto: Bernd Thissen/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwölf europäische Top-Clubs wollen sich zu einer Super League zusammenschliessen und damit insgesamt Milliarden verdienen, etwa Real Madrid, Manchester United und AC Mailand.

«Kurzfristig gäbe es bei einer Teilnahme vielleicht mehr Geld, aber langfristig würde sich das nicht auszahlen - das wäre keine nachhaltige Entscheidung», sagte Dietmar Erlebach von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) der dpa. Erlebach tritt jedes Jahr bei der BVB-Hauptversammlung auf, um Kleinaktionäre gebündelt zu vertreten. «Wenn man doch teilnähme, würde man die Axt anlegen an die Fankultur - und die ist das Fundament des ganzen Clubs.» Es sei gut, dass sich die BVB-Chefetage gegen das Projekt positioniert habe.

Zwölf europäische Top-Clubs wollen sich zu einer Super League zusammenschliessen und damit insgesamt Milliarden verdienen, etwa Real MadridManchester United und AC Mailand. Mitmachen sollen zudem noch weitere Clubs, darunter Bayern Münchenn und Borussia Dortmund. Zustimmung hierzu gab es von diesen beiden Clubs bisher aber nicht.

Aktionärsvertreter Erlebach stellte in Frage, ob so eine Konkurrenzveranstaltung zur Champions League überhaupt auf Dauer bestehen würde. Er verwies auf den vor etwa eineinhalb Jahrzehnten unternommenen Versuch, im American Football eine europäische Eliteliga zu etablieren - nach zwölf Jahren wurde das Vorhaben abgebrochen und das daran beteiligte Team Düsseldorf Rhein Fire aufgelöst. Dieses Vorhaben habe nicht die wirtschaftlichen Erwartungen erfüllt, ähnlich könnte es der Super League im Fussball gehen, schätzt Erlebach.

Und was, wenn Dortmund nicht mitmacht, die Super League aber trotzdem veranstaltet wird und Clubs wie Chelsea oder Arsenal London dadurch mehr Geld einnehmen als bisher - käme Dortmund im europäischen Vergleich dann nicht ins Hintertreffen? Erlebach sieht das gelassen. «Die Premier League hat schon lange mehr Geld als die Bundesliga», sagt er. Letztlich habe Dortmund davon sogar profitiert, mit Verkäufen von Spielern wie Aubameyang zu Arsenal London habe der Club hohe Millionenbeträge verbuchen können. «Auch in Zukunft werden Spieler nach England oder zu anderen europäischen Topclubs wechseln und Dortmund wird dafür viel Geld verbuchen können - daran wird die Super League nichts ändern.»

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