Belgiens Keeper Thibaut Courtois widerspricht Trainer Tedesco

Bei der belgischen Nationalmannschaft zoffen sich Trainer Domenico Tedesco und Goalie Thibaut Courtois. Der Real-Keeper bezieht jetzt Stellung.

Das Wichtigste in Kürze

Weil er nicht Captain war, soll Thibaut Courtois aus Belgiens Nati abgereist sein.
Trainer Domenico Tedesco äusserte sich öffentlich über den Vorfall nach dem letzten Spiel.
Jetzt wehrt sich der Real-Keeper via Instagram.

In der belgischen Fussball-Nationalmannschaft gewinnt die Auseinandersetzung zwischen Coach Domenico Tedesco und Thibaut Courtois an Schärfe. Das Statement des Star-Torhüters hat es in sich.

Belgien — Mit diesem Statement äussert sich Thibaut Courtois zur Captain-Diskussion. - instagram/thibautcourtois

Auf Instagram zeigte sich Courtois in einem Statement «zutiefst enttäuscht» darüber, dass Tedesco Inhalte eines internen Gesprächs öffentlich gemacht habe. Er wolle zudem klarstellen, «dass die Einschätzungen des Trainers nicht der Realität entsprechen».

Belgiens Nationaltrainer Domenico Tedesco und sein Goalie haben Zoff. - keystone

Zunächst hatte der belgische Verband ohne Angaben von Gründen mitgeteilt, dass Courtois im EM-Qualifikationsspiel gegen Estland nicht auflaufe. Dies habe ihn «überrascht und schockiert», hatte Tedesco (37) daraufhin bei der Pressekonferenz zum Spiel gesagt.

Streit um Kapitänsbinde beschäftigt Belgien-Nati

Laut belgischen Medienberichten ist der 31 Jahre alte Keeper erbost. Er hatte nach der Verletzung von Kevin De Bruyne beim 1:1 gegen Österreich nicht die Kapitänsbinde erhalten.

Wem hätten Sie die Captain-Binde in Belgien anvertraut?

Statt Thibaut Courtois hatte Tedesco Stürmer Romelu Lukaku zum Kapitän gemacht. Sie hätten im März beschlossen, dass hinter De Bruyne Lukaku und Courtois gleichberechtigte Stellvertreter seien. Nach dem Spiel sei der Keeper aber beleidigt gewesen. Und habe angekündigt, dass er nach Hause gehen wolle, schilderte Tedesco.

Courtois erklärte, in dem Gespräch mit dem Trainer «in keinem Fall irgendetwas gefordert» zu haben. Ihm sei es lediglich darum gegangen, Situationen, die dem Team in der Vergangenheit geschadet hätten, zu vermeiden.

«Kapitän der Nationalmannschaft zu sein oder nicht zu sein, ist weder eine Laune noch eine willkürliche Entscheidung.» Das schrieb der Real-Torwart, «es sollte seine Entscheidung sein, und das habe ich versucht, ihm zu vermitteln. Leider habe ich mein Ziel nicht erreicht.»

Er habe auch mit Lukaku gesprochen, teilte Courtois mit, nicht aber mit anderen Teamkollegen, wie behauptet worden sei. Am Ende seiner Erklärung informierte der 102-malige Nationalspieler zudem, sich wegen Problemen im rechten Knie einer Untersuchung unterzogen zu haben.

«Das medizinische Team meines Clubs und der Nationalmannschaft standen in Kontakt und haben das gesamte entsprechende Material geprüft. Um die Entscheidung zu treffen, das Trainingslager zu verlassen», so Thibaut Courtois.