Bayern München: Umbruch im Vorstand trotz Titel «einleuchtend»
Ex-Bayern-Trainer Felix Magath kann die Kritik an Bayern München nicht nachvollziehen. Ihn wundert mehr, dass beim BVB keine Diskussion herrscht.

Das Wichtigste in Kürze
- Bayern München steht nach dem Rauswurf seiner Führungsetage in der Kritik.
- Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic mussten trotz Meistertitel den Hut nehmen.
- Ex-Trainer Felix Magath kann die Kritik aber nur bedingt nachvollziehen.
Der frühere Bayern-Trainer Felix Magath kann die Kritik an Bayern München nur bedingt nachvollziehen. Das Timing der Trennung von den Vorständen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic ergebe Sinn, so der Ex-Coach.
Es sei «immer leicht zu kritisieren, dass es jetzt gemacht wurde», sagte der 69-Jährige im Deutschlandfunk-Interview. «Hätte es jetzt noch fünf Tage gedauert... Ich weiss nicht, wer sich dann wieder beschwert hätte, dass man sie so lange im Unklaren lässt.»
«Saison war sehr schlecht für Bayern München»
«Ich würde es nicht so dramatisieren. Mir leuchtet ein, dass Konsequenzen gezogen wurden», urteilt die Trainer-Legende. Schliesslich sei die Saison «sehr schlecht für Bayern München» gewesen.
«Bei dem wirtschaftlichen, finanziellen Aufwand müssten die eigentlich jede Saison deutlich vor dem Ende deutscher Meister sein.» Am Ende war aber nur das bessere Torverhältnis ausschlaggebend für die Münchner.

«Was ich herausheben würde, ist: Dass an diesem Tag, an dem der FC Bayern den Titel gewonnen hat, er trotzdem Konsequenzen zieht», sagte Magath. «Beim Tabellenzweiten, der die Meisterschaft verloren hat – da werden scheinbar keine Veränderungen angedacht.»
Führungsetage bei Bayern München durchgewechselt
Die Bayern hatten am Samstag kurz nach dem Gewinn des elften Meistertitels in Serie durch ein 2:1 beim 1. FC Köln die Trennung von Kahn und Salihamidzic verkündet. Einer der Gründe ist der Vorwurf der verfehlten Personalpolitik bei der Kader-Zusammenstellung.

Kahns Nachfolger wird der bisherige Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen. Ein neuer Sportvorstand wird noch gesucht. Einer der Kandidaten soll der bisherige RB-Leipzig-Sportchef Max Eberl sein.