Adi Hütter: «Jeder glaubt, seinen Senf abgeben zu müssen»
Adi Hütter zieht mit Monaco erneut in die Champions League ein. Der Ex-YB-Coach macht damit Werbung in eigener Sache – sieht seine Zukunft aber im Fürstentum.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 2023 ist Adi Hütter (55) Trainer bei der AS Monaco.
- Der Ex-YB-Coach zieht erneut in die Königsklasse ein – das weckt Begehrlichkeiten.
- Zudem erklärt er, was er sich für den heimischen Fussball in Österreich wünscht.
2018 macht sich Adi Hütter in Bern unsterblich: Nach 32 Jahren Wartezeit holt er mit YB den Meistertitel. Über Frankfurt und Mönchengladbach landet der Österreicher 2023 in Monaco. Und auch dort läuft es dem 55-Jährigen.
Zusammen mit dem Schweizer Trio Denis Zakaria, Breel Embolo und Philipp Köhn schafft er mit Platz 3 erneut die Champions-League-Quali. Im Vorjahr wird das Team aus dem Fürstentum zudem Vizemeister.
Hütter: Der Fürst redet mich mit Adi an
Hütter gefällt es beim Club der Ligue 1, wie er der «Krone» berichtet. «Monaco ist ein sehr ruhiger Platz, die Menschen sind freundlich.»
Dass die Promi-Dichte in Monaco hoch ist, spielt für ihn trotz des Erfolgs keine Rolle, wie r lachend erklärt: «Natürlich ist der Stellenwert gestiegen. Aber ich bin hier, um zu arbeiten, nicht um Prominente zu treffen.»
Doch natürlich kreuzen sich Hütters Wege oft mit denen von Fürst Albert. «Man sieht sich öfter», erklärt Adi Hütter. «Er hat gratuliert, ist sehr sportbegeistert, sehr happy mit uns. Er redet mich auch immer mit Adi an, aber ich bin nicht per Du mit ihm.»
Obwohl Hütter zuletzt unter anderem bei Bayer Leverkusen gehandelt wurde, sieht der Österreicher seine Zukunft in Monaco.
«Ich fühle mich hier wohl, habe jetzt keine anderen Ambitionen, bin ja schon bei einem Top-Klub.» Auch wenn er weiss, dass er mit seinem Team hinter Liga-Dominator PSG maximal die zweite Geige spielen wird.
«In einem Spiel ist es möglich, PSG zu schlagen», so Adi Hütter. «Aber über eine Saison nicht, wir reden da von der Topklasse Europas. Das zeigen die Transferzahlen, die Unterschiede sind gewaltig.»
Adi Hütter: «Wir sollten eine Einheit bilden»
Während der 55-Jährige die Ferien mit seiner Frau und seiner Tochter geniessen wird, startet Österreich in die WM-Quali. Auf den ÖFB wartet eine Gruppe mit Rumänien, Zypern, Bosnien und San Marino.
Trotz zuletzt regelmässiger EM-Quali war Österreich zuletzt 1998 an einer WM dabei. Rund um das Nationalteam gibt es immer wieder Unruhen, zuletzt auch um Teamchef Ralf Rangnick. Ist Hütter froh, nicht an dessen Position zu stehen?
«Es wäre wünschenswert, wenn man das alles in den Griff bekommt», sagt Hütter. «Nach wie vor glaubt bei uns jeder, seinen Senf zu allem abgeben zu müssen. Wir sollten eine Einheit bilden, können stolz auf unsere Teamspieler sein.» Die Frage, ob ihn der Job reizen würde, stelle sich derzeit nicht, so Hütter.
