Sami Khedira hat seine erfolgreiche Karriere beendet. Nach einer Zeit der Ruhe und Besinnung will der ehemalige Nationalspieler im Fussball weiter mitmischen.
Sagt der aktiven Laufbahn «Goodbye»: Sami Khedira. Foto: Uli Deck/dpa
Sagt der aktiven Laufbahn «Goodbye»: Sami Khedira. Foto: Uli Deck/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sami Khedira beendet seine aktive Fussball-Karriere.
  • Er kündigt bereits an, dass er in der Branche bleiben wird.

Kaum waren die Tränen des Abschieds bei Sami Khedira getrocknet, da kündigte der Weltmeister an: «Ich werde definitiv zurückkommen, denn der Fussball ist mein Leben. In welcher Rolle, wird man sehen», sagte der 34-Jährige nach seiner emotionalen Verabschiedung beim 1:2 von Hertha BSC in Hoffenheim.

Zunächst freut sich der 77-malige Nationalspieler aber auf viel Freizeit ohne Training und Wettkampfstress. Das Angebot von Hertha-Trainer Pal Dardai, den Berlinern ein weiteres Jahr als Stand-by-Profi zur Verfügung zu stehen, lehnte Khedira dankend ab. «Ich möchte erst einmal Abstand gewinnen. Es sind viele Dinge passiert, positiv wie negativ. Die möchte ich jetzt erst einmal sacken lassen und verarbeiten», verkündete er.

Mit dem VfB Stuttgart gewann Khedira 2007 die Meisterschale, mit Real Madrid 2014 die Champions League, mit Juventus Turin diverse Titel in Italien. Doch über allen Erfolgen steht der WM-Triumph mit der DFB-Auswahl in Brasilien. «Den Weltpokal in die Höhe zu heben - das war das Grösste und Emotionalste, was ich erlebt habe. Für sein Land auflaufen zu dürfen, war für mich immer die grösste Ehre», sagte Khedira.

Dass es im Saisonfinale der Fussball-Bundesliga nicht noch einmal zu einem Erfolgserlebnis reichte, konnte der Mittelfeldspieler verschmerzen. Nachdem die Berliner den Klassenerhalt vorzeitig gesichert hatten, durfte er die Mannschaft am Samstag sogar als Kapitän aufs Feld führen. «Ich bin sehr froh, dass ich noch einmal spielen durfte und mir mein Körper den Einsatz auch erlaubt hat», sagte Khedira.

Bei seiner Auswechslung in der 74. Minute wurde es dann richtig emotional. Alle Mitspieler umarmten Khedira und bildeten ein Spalier, durch das dieser mit feuchten Augen ein letztes Mal vom Platz ging. «Ich habe zwar nur fünf Monate mit den Jungs erlebt, kann aber sagen, dass sie ein grosses Herz haben», sagte Khedira.

Auch Dardai nahm den 34-Jährigen an der Seitenlinie in den Arm. «Wir sind sehr froh, dass er hier gewesen ist. Der Sportler und der Mensch Khedira haben Grossartiges geleistet, dafür bedanken wir uns», hatte der Hertha-Coach schon vor dem Spiel gesagt. Ähnliche Lobeshymnen waren von Sportdirektor Arne Friedrich zu vernehmen gewesen: «Sami ist einer der professionellsten Sportler und Fussballer, die ich so miterlebt habe. Er hat jeden Tag alles gegeben und grossen Anteil daran, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben.»

Während die Hertha-Verantwortlichen um den neuen Geschäftsführer Fredi Bobic in der Sommerpause viel Arbeit vor sich haben, um die Weichen für eine bessere Zukunft beim selbst ernannten Big-City-Club zu stellen, kann Khedira entspannt seine Fussball-Rente geniessen und zufrieden auf seine Karriere zurückblicken. «Ich bin überwiegend dankbar für die Erlebnisse in den vergangenen 15 Jahren», sagte er. «Es war mein Traumjob.»

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