In letzter sorgte der viele Neuschnee für Chaos auf den Bergen. Doch wie gefährlich ist Neuschnee auf den Alpen wirklich?
In den Alpen könnte es heute Montag wieder etwas Neuschnee geben.
In den Alpen könnte es heute Montag wieder etwas Neuschnee geben. - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Sturm Uwe fällt wieder Neuschnee in den Alpen.
  • Experten warnen deshalb vor Lawinen und Erstickung in den Bergen.

Fallen in den Alpen grosse Mengen Neuschnee, steigt die Lawinengefahr. Ist dann auch das Unfallrisiko höher, wenn man sich jenseits der Piste bewegt? Worauf sollten Wintersportler achten, wenn sie in den Alpen unterwegs sind?

«Es sind so grosse Mengen Neuschnees gefallen, dass sogar auf Bergen, die normalerweise als sicher gelten, Lawinengefahr herrschen kann», sagt Christoph Hummel, Sicherheitsexperte beim Deutschen Alpenverein (DAV). Viele Skigebiete schränkten den Betrieb ein.

Dabei sind Lawinen nicht die einzige Gefahr: «Es hat in den letzten Tagen bereits zwei Todesfälle durch Ersticken im Neuschnee gegeben», so Hummel.

Sind Berge im Winter grundsätzlich gefährlich?

Wer sich abseits der Piste bewegt, geht zumindest ganz generell kein höheres Unfallrisiko ein als ein Pistenskifahrer. Das zeigt die Unfallstatistik des DAV. «Die Wahrscheinlichkeit, auf der Piste einen Unfall zu haben, ist höher als bei Skitouren», sagt Hummel.

«Das liegt daran, dass es in Skigebieten mehr Stürze, Kollisionen, Bänderrisse und gebrochene Haxen gibt.» Unfälle in freier Natur nehmen aber im Vergleich häufiger ein tragisches Ende. Auf solchen Skitouren sei die Gefahr eines tödlichen Unfalls höher.

Weniger Risiko an flachen Hängen

Für Skibergsteiger ist die Abfahrt in stiebendem Pulverschnee das Grösste. Zudem ist die Lawinengefahr abhängig vom Berg. Auf sanft geneigten Hängen ist das Risiko auch bei höherer Warnstufe geringer als im Steilgelände.

Lawinengefährdete Hänge sind aber häufig nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Die Gefahr hängt nicht nur von der Menge des Neuschnees ab, sondern von einer Vielzahl von Faktoren: etwa die Beschaffenheit der Schneedecke, Himmelsrichtung, Temperatur, Wind.

Zwar hat sich die Ausrüstung für Skibergsteiger mit den Jahren sehr verbessert. Suchgeräte für Verschüttete sind Standard, viele Bergsteiger tragen Lawinenrucksäcke mit Airbag. Dennoch: «Nie vergessen werden sollte, dass trotz modernster Sicherheitstechnik die Zerstörungskraft von Schneebrettern und Lawinen gewaltig ist und nicht unterschätzt werden darf», warnte Christian Eder. Er ist Ausbilder bei der österreichischen Bergrettung.

Ad
Ad