Heftige Kritik an Hockey-Boss René Fasel nach seiner Umarmung mit Belarus-Dikator Lukaschenko. Jetzt wird der Fribourger aber von einer TV-Legende verteidigt.
Für diese Umarmung mit Alexander Lukaschenko wurde René Fasel heftig kritisiert. - twitter/@dlf_sport
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Das Wichtigste in Kürze

  • TV-Legende Bernard Thurnheer springt Hockey-Boss René Fasel zur Seite.
  • Dieser hatte sich innig mit Belarus-Diktator Alexander Lukaschenko umarmt.
  • Fasel habe in dieser Situation einfach Pech gehabt, schliesst «Beni national».

Vor einigen Tagen sorgt der Präsident des Eishockey-Weltverbandes IIHF für einen Aufschrei. Der Schweizer René Fasel besucht in Minsk den Belarus-Diktator Alexander Lukaschenko. Zur Begrüssung gibt es eine herzliche Umarmung – die Bilder gehen um die Welt.

René Fasel
René Fasel (rechts) und Alexander Lukaschenko sorgten mit ihrem Treffen für Aufsehen. - Keystone

Grund für Fasels Besuch in Belarus: Die dortige Austragung der Eishockey-WM 2021. Diese wird Minsk nur wenige Tage später enzogen – nach heftiger Kritik an Fasel und der IIHF. Als offizielle Begründung werden Sicherheitsbedenken angegeben.

In einer Erklärung auf «SRF» nimmt René Fasel später Stellung zu den Vorwürfen. Er habe seit 20 Jahren eine gute Beziehung zu Alexander Lukaschenko.

René Fasel
René Fasel: «Lukaschenko und ich spielten früher zusammen Hockey, hatten viel Kontakt.» - Keystone

Zudem hätte die WM in Belarus dort zur Versöhnung zwischen Regierung und Opposition beitragen sollen. Dennoch akzeptiere er darum die Repression in Belarus keineswegs. «Es ist etwas blöd gelaufen, das ist mir auch peinlich», so Fasel.

Beni Thurnheer nimmt Hockey-Boss in Schutz

Rückendeckung erhält der 70-Jährige jetzt von einer Schweizer TV-Legende: Bernard Thurnheer nimmt Fasel in einer Kolumne in der «Weltwoche» in Schutz! «Dass die Geste vom Dikaktor ausging, darf vorausgesetzt werden», schreibt Thurnheer. «Hätte sich René Fasel ducken sollen?»

Beni Thurnheer
Beni Thurnheer springt René Fasel zur Seite. - Keystone

Für Thurnheer ist klar, dass die häufig geforderte Trennung zwischen Sport und Politik kaum realistisch sei. «Die Organisation grosser Sportanlässe verschlingt immer grössere Geldsummen. Diese können nur noch von Grossmächten oder eben einigen Diktatoren aufgebracht werden», so Thurnheer.

Beni Thurnheer
Beni Thurnheer nennt auch andere Beispiele für Sportanlässe in fragwürdigen Austragungsländern: Zum Beispiel die Formel-1-Rennen in Bahrain. - dpa

«René Fasel hat Pech gehabt»

Sein Fazit zum Shitstorm, der über den Hockey-Boss hereinbrach? «René Fasel hat einfach Pech gehabt! Pech mit seinem WM-Ausrichter und auch mit der grossen Symbolwirkung des einen Bildes», so «Beni national».

Hat Beni Thurnheer recht?

Ein Extralob von Thurnheer gibt es zudem für die Begründung der WM-Absage aus Sicherheitsgründen. «Mit diesem Dreh ist es René Fasel gelungen, seine Ehre zu retten. Und sein diplomatisches Geschick zu beweisen.»

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