Beim SCB schäumt man über das Verbot von Grossevents vor Wut. Eine Möglichkeit dies zu umgehen? Heimspiele bei Erzrivale Fribourg-Gottéron.
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Seit Montag werden beim SCB lediglich 1000 Fans bei den Spielen in der PostFinance-Arena zugelassen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Verbot von Grossevents im Kanton Bern hat für den SCB enorme finanzielle Folgen.
  • Die Berner könnten die Zuschauer-Beschränkung mit Spielen ausserhalb des Kantons umgehen.
  • Zum Beispiel bei Nachbar Fribourg-Gottéron: für Präsident Waeber ein Gedanke wert.

Am Sonntag entschied die Berner Regierung, Grossanlässe ab sofort auf 1000 Zuschauer zu beschränken. Und löst damit in der Berner Sportwelt ein Erdbeben aus.

Sofort äussern SCB, Biel, Langnau und YB ihren Unmut. Die Stadtberner wenden sich mit einem offenen Brief an die Regierung. SCB-Boss Marc Lüthi spricht im SRF-Club gar von einem «unanständigen und schnoddrigen» Verhalten der Berner Regierung.

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Die Spieler des SCB dürfen ihre Tore aktuell nur vor 1000 Heimfans bejubeln. - keystone

Wie weiter, fragt man sich bei den Mutzen also: Warten auf einen Unterbruch der National League? Den Entscheid zähneknirschend akzeptieren und so mittelfristig die Existenz des Clubs riskieren – oder vielleicht ganz einfach umziehen?

Denn: Bisher gilt die 1000er-Grenze, trotz steigender Corona-Fallzahlen, noch nicht in allen Kantonen. Würde heissen: Der SCB könnte sich ausserkantonal in eine Arena einmieten und so die Zuschauer-Beschränkung umgehen. Aus geografischer Sicht würde sich die frisch renovierte BCF-Arena in Fribourg anbieten.

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Der SCB ist mit seiner Quersubventionierung durch den Gastrobereich als Finanzierungsmodell auf eine volle Arena angewiesen. - keystone

SCB-Heimspiele in der Eishalle des Erzrivalen? Für jeden SCB-Fan unvorstellbar! Nicht so für Gottéron-Präsident Hubert Waeber: «Warum nicht darüber nachdenken? Ich dachte sofort an das Gleiche.»

Und ergänzt gegenüber der «La Liberté»: «Es wäre allerdings auch ein bisschen weit hergeholt.»

Was halten Sie von SCB-Heimspielen in Fribourg?

Geschäftsführer Raphaël Berger würde eine solche Lösung natürlich begrüssen, brächte dies für Fribourg-Gottéron sicherlich Miet-Einnahmen. Ob dies allerdings machbar sei, ist laut Berger nicht sicher.

Hubert Waeber
Hubert Waeber, Präsident von Fribourg-Gottéron.
Fribourg-Gottéron
Die frisch renovierte BCF-Arena in Fribourg.
Fribourg-Gottéron
Die gesamte Mannschaft von Fribourg-Gottéron befindet sich nach mehreren Corona-Fällen im Team noch immer in Quarantäne.

Ein Solidaritäts-Akt und damit eine Standardisierung der Zuschauerkapazität auf 1000 Fans sei nicht möglich. Gleiches gilt für das Abtauschen von Heimrechten, zumal Fribourg am kommenden Dienstag in Langnau und am Samstag, 31. Oktober in Bern spielt.

Bleibt für die Berner Clubs rund um den SCB also wohl nichts anderes übrig, als den Entscheid zu akzeptieren. Allerdings gilt es in den Zeiten von Corona alle Optionen zu prüfen – auch solche, die bisher unvorstellbar waren.

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