SC Langenthal verabschiedet sich aus Profisport

Jetzt ist es endgültig klar: Der SC Langenthal wird per Ende dieser Saison den Profibetrieb einstellen. Verwaltungsrat und Hauptaktionäre brechen den im Sommer noch aufgesetzten Strategieprozess damit ab.

Mit eigenen Mitteln kann der Klub den Sportbetrieb in der Swiss League nicht mehr stemmen. Grund dafür sind die aktuelle Eishalle Schoren gepaart mit der fehlenden Perspektive einen Stadionneubaus. Entsprechend sind die Jahresendzahlen geprägt von Verlusten. Damit wird diesen Winter der Profibetrieb ein letztes Mal von den Geldgebern gesichert.

Der Klub wird sich nach 21 Jahren in der zweithöchsten Liga künftig auf den Amateurbereich konzentrieren. Und voraussichtlich kommende Saison in der MyHockey League spielen, der dritthöchsten Liga im Schweizer Eishockey.

Der SC Langenthal gewann in den letzten zehn Jahren dreimal die Meisterschaft in der Swiss League (2012, 2017, 2019).

Das Frauen-Team Langenthals spielt weiterhin in der NLA. Die Bereiche Frauen und Nachwuchsförderung bleiben bestehen. Für den Nachwuchsbereich haben der SC Langenthal und der SC Bern ab der kommenden Saison eine Partnerschaft vereinbart. Sie gilt für die Bereiche Trainings-, Spiel- und Ausbildungsmöglichkeiten.

Die unsichere Zukunft der Swiss League als Profi-Liga nach der Aufstockung der National League wird schon seit Monaten diskutiert. Der Langenthaler Verwaltungsrat bedauert auch per Communiqué, dass sich die Rahmenbedingungen für Profieishockey in den letzten Jahren deutlich verändert haben.

Mit Langenthal verabschiedet sich nun ein erstes Opfer in den Amateurbereich. Das Projekt eines Stadion-Neubaus im Hard wird nicht weiterverfolgt.

Der bisherige Verwaltungsrat rund um Präsident Gian Kämpf führt den Klub bis zum Saisonende in der Swiss League weiter. Und wird sich im Frühling 2023 aus sämtlichen Funktionen beim SCL zurückziehen.