National League mit 10 Teams? So will der neue Hockey-Präsi umbauen
Die National League steht vor einem massiven Umbruch: Der neue Präsident von Swiss Ice Hockey, Urs Kessler, will die Liga-Pyramide komplett neu aufstellen.

Das Wichtigste in Kürze
- Swiss-Ice-Hockey-Präsident Urs Kessler will die Schweizer Liga-Pyramide umbauen.
- Mit National League, Swiss League und MyHockey League gebe es eine Liga zu viel.
- Mittelfristig soll auch die National League auf zehn Teams reduziert werden.
Seit 100 Tagen ist Urs Kessler neuer Präsident von Swiss Ice Hockey. Angesichts dieses ersten Meilensteins hat der neue Hockey-Boss am Mittwoch ein erstes Mal Bilanz gezogen. Neben dem Rücktritt von Patrick Fischer als Trainer der Hockey-Nati ging es dabei auch um die heimische Liga.
Genauer gesagt, um die Liga-Pyramide rund um die National League. Denn das Dreigestirn mit National League, Swiss League und MyHockey League ist Kessler ein Dorn im Auge. «Wir haben eine Liga zu viel», stellt Kessler an der Medienkonferenz am Mittwochvormittag unmissverständlich klar.

«Die Pyramide im Schweizer Eishockey stimmt heute nicht. Langfristig muss das alles unter einem Dach vereint werden», fordert der Hockey-Boss. «Es kann auch nicht im Interesse der National League sein, dass die Swiss League unattraktiv wird. Aktuell haben wir aber eine geschlossene National League mit 14 Vereinen.»
National League und Swiss League mit zehn Teams?
«Der Optimalzustand wären zehn Teams in der National League und zehn in der Swiss League», so Kessler. Das sei vorerst nur seine persönliche Meinung, und er wisse, dass er damit auch auf Ablehnung stosse. «Die Swiss League ist heute nicht vermarktbar, die Zukunft ist alles andere als sicher. Da ist es nicht fünf vor zwölf, sondern fünf nach zwölf.»

Deshalb werde man sich bei SIHF demnächst mit möglichen neuen Formaten befassen. «Die Prüfung einer Zusammenlegung von Swiss League und MyHockey League halte ich für sinnvoll», so Kessler. Denkbar wäre eine Aufteilung in eine West- und eine Ost-Liga unterhalb der National League. «Das bietet auch Chancen für eine zentrale Vermarktung.»
«In der Swissness liegt grosses Potenzial»
Denn in ihrer aktuellen Form steuere die Swiss League auf den Niedergang zu. «Wir können nicht weiter zuschauen, wie es mit der Swiss League weitergeht und müssen agieren. Bis 2027/28 müssen wir das auf neue Beine stellen, auch die Vermarktung. Das ist sehr komplex, aber das Warten auf bessere Zeiten ist keine Strategie für die Swiss League.»

Über die Liga-Debatten hinaus wünscht sich Kessler eine klar definierte Identität. «Das Schweizer Eishockey braucht eine klare Position in der Schweizer Sportlandschaft. In der Swissness liegt grosses Potenzial. Mit Emotionen müssen wir das Eishockey gezielter vermarkten und es zum Beispiel vom Fussball abgrenzen.»












