Es ist eine bittere Niederlage: Die Schweiz verliert den WM-Final gegen Schweden im Penaltyschiessen. Die Eisgenossen sind verständlicherweise enttäuscht, einige blicken aber bereits kämpferisch in die Zukunft. Typisch für diese neue Eishockey-Generation.
Enttäuschte Schweizer nehmen die Silbermedaille entgegen. - Twitter/@IIHFHockey
Simon Moser spricht nach dem Spiel von einer «riesigen Leere».
Simon Moser spricht nach dem Spiel von einer «riesigen Leere». - Keystone
Nati-Captain Raphael Diaz: «Es ist extrem bitter, wenn man so nah dran war ... Wir wären um ein Haar Weltmeister geworden».
Nati-Captain Raphael Diaz: «Es ist extrem bitter, wenn man so nah dran war ... Wir wären um ein Haar Weltmeister geworden». - Keystone

Captain Raphael Diaz findet im «SRF»-Interview kurz nach dem Spiel nicht die richtigen Worte, um seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Niedergeschlagen wiederholt er ein paar Mal einfach nur das Wort «Enttäuschung» und sagt dann: «Es war ein Krimi, im Penaltyschiessen gingen wir in Führung, ich hatte ein sehr gutes Gefühl, dann wurde es extrem knapp und zum Schluss lief das ganze einfach nicht zu unseren Gunsten. Es ist extrem bitter, aber ich glaube wir können stolz sein. Wir haben viele Fans gewonnen, wir haben uns immer wieder zurückgekämpft, am Schluss hat wirklich nicht viel gefehlt. Wir wären um ein Haar Weltmeister geworden. Es schmerzt in diesem Moment, wir waren so nah dran, haben so knapp verloren. Das braucht etwas Zeit, bis das ganze Realität wird und dann später werden wir sicher stolz sein auf die Silbermedaille».

Simon Moser spricht von einer «grossen Leere im Kopf»: «Wir waren so nah dran und du weisst nie, wann du wieder so weit kommst. Wir haben so gut gespielt, in den letzten 40 Minuten, inklusive Verlängerung, kein Tor erhalten. Im Moment kann ich mich nicht über die Silbermedaille freuen, wir haben das überhaupt nicht im Kopf».

Die Schweiz verliert einen äusserst spannenden WM-Final mit 2:3 nach Penaltyschiessen. Die Enttäuschung über den verpassten Weltmeister-Titel ist gross, es wird einige Zeit brauchen, bis die Eisgenossen realisieren werden, was sie in Dänemark geleistet haben. Das sind die ersten Reaktionen nach der Final-Niederlage:

Auch Timo Meier sagt die Niederlage schmerze. Der NHL-Spieler in den Reihen der Schweizer analysiert das Spiel und beginnt ebenfalls mit Worten, die man von jedem Schweizer Spieler hört: «Wir waren so nah dran, es ist bitter. Schweden war sehr gut, hat sehr lange Druck gemacht. Wir haben alles gegeben, ich bin sehr stolz auf das Team, wir haben gekämpft, vieles gelernt, Spass gehabt. Das alles muss zuerst einsinken, dann werden wir zurückkommen und zwar viel stärker. Irgendwann wollen wir diese Goldmedaille holen».

Roman Josi lobt gegenüber dem «Blick» einmal mehr das ganze Team und besonders Goalie Leonardo Genoni : «Wir konnten ein sehr gutes Spiel zeigen, Leo war einmal mehr fantastisch. Es ist schon brutal, wenn du im Penaltyschiessen verlierst. In der Verlängerung wollten wir nicht allzu aggressiv sein, sonst läufst du sofort in einen Konter. Vorwerfen können wir uns aber nichts, da hat jeder alles gegeben. Es wird diesmal schwerer fallen, mit Silber glücklich zu sein als in Stockholm. In einem Final zu stehen ist ein Privileg, da weiss man nie, wenn diese Chance wieder kommt.»

Roman Josi: «Es isch schon burtal, wenn du im Penaltyschiessen verlierst.»
Roman Josi: «Es isch schon burtal, wenn du im Penaltyschiessen verlierst.» - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer verlieren den WM-Final gegen Schweden im Penaltyschiessen.
  • Die Eisgenossen zeigen sich nach dem Spiel äusserst enttäuscht und können sich im Moment nicht über Silber freuen.
  • Timo Meier spricht jedoch bereits davon, dass die Schweiz zurückkommen und noch stärker sein wird.

Nati-Trainer Patrick Fischer sagt zum Boulevardblatt, dass die Schweden die Spassbremsen der Schweizer seien: «Sie stoppten uns schon 1998 bei der Heim-WM, stoppten uns 2013 in Stockholm und nun schon wieder. Wir haben heute den Kürzeren gezogen, aber es war knapp. Als ich vor ein paar Monaten vom Titel sprach, hat man mich ausgelacht. Jetzt hat ein Schuss gefehlt, so knapp war das.»

Coach Patrick Fischer: «Als ich vor ein paar Monaten vom Titel sprach, hat man mich ausgelacht. Jetzt hat ein Schuss gefehlt, so knapp war das.»
Coach Patrick Fischer: «Als ich vor ein paar Monaten vom Titel sprach, hat man mich ausgelacht. Jetzt hat ein Schuss gefehlt, so knapp war das.» - Keystone
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