Erinnerung an 2007: Zugs Hoffnung auf das Comeback lebt

Kaum jemand hätte den ZSC Lions zugetraut, nach einem mehr als durchzogenen zweiten Teil der Qualifikation dem konstanten Tabellenzweiten EV Zug in den Playoffs derart Paroli bieten zu können. Mehr als das: Die Löwen sind pünktlich auf die entscheidende Phase der Saison hin richtiggehend wiederauferstanden. Mit 5:0 fegten sie die Innerschweizer im vierten Duell vom Eis (Nau berichtete), der klare Erfolg brachte ihnen drei Matchpucks.

Die Frage, die sich stellt, ist: Kann der EV Zug die Serie kehren? Die Ausländer stagnieren, die Special-Teams funktionieren plötzlich nicht mehr so gut – und ein Blick in die Geschichtsbücher lässt nichts Gutes vorausahnen. Die Zuger sind wahrlich nicht als Comeback-Mannschaft bekannt – im Gegenteil. Seit der Einführung der Playoffs 1990 gelang es ihnen erst ein Mal, einen 1:3-Rückstand einer Serie zu kehren. Damals lag man gegen die Lakers gar mit 0:3 zurück.

Klar, klammern sich die Zuger Hoffnungen an die Geschichte, an jenes Jahr. Mit Raphael Diaz und Fabian Schnyder sind zwei Spieler in der Mannschaft, die das Zuger Comeback damals miterlebt und -geprägt hatten. Letzterer liess am Samstag verlauten, dass nun «der Wille entscheidend» sei. Immer wieder straucheln in den Playoffs Teams, die sich eigentlich erfolgreich durch die Qualifikation gespielt haben. Das Mentale scheint demnach neben den nicht überzeugenden Powerplay- und Penalty-Killing-Quoten eine grosse Rolle zu spielen.

Ein kapitales Spiel erwartet die Fans in Biel. Zwischen den Seeländern und dem HC Davos steht es – als einzige Serie – 2:2 unentschieden. Dank geballter Jugend-Power überflügelten Arno del Curtos Jungs die Bieler im heimischen Stadion am Samstag. Doch: Das Problem der Bündner bleibt die Konstanz. Auch beim Tabellendritten der Qualifikation, der die Davoser heute empfängt, wechseln sich immer wieder gute Leistungen mit negativen Darbietungen ab. Beispielsweise bei Keeper Jonas Hiller.

Eine Prognose für den Gewinner abzugeben, ist beinahe unmöglich. Eines ist aber klar: Wer heute als Sieger vom Eis geht, hat alle Trümpfe für den Einzug in die Halbfinals in der Hand.