Für Staatsanwalt Kai Gräber ist die Razzia bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld und in Erfurt der grösste Erfolg einer deutschen Staatsanwaltschaft im Kampf gegen Doping.
Hält die Bezeichnung «kriminelles Netzwerk» für etwas übertrieben: Staatsanwalt Kai Gräber Foto: Andreas Gebert
Hält die Bezeichnung «kriminelles Netzwerk» für etwas übertrieben: Staatsanwalt Kai Gräber Foto: Andreas Gebert - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Zuge einer Doping-Razzia im WM-Ort Seefeld waren am 27.

«Mir fällt kein Fall ein, der ähnlich spektakulär vom Aufschlag und ähnlich gut von der Beweislage gelaufen ist», sagte der Abteilungsleiter der zuständigen Schwerpunktstaatsanwaltschaft in München der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Die Beweislage sei noch nicht abschliessend zu bewerten. «Aber es hat schon schlechtere Beweislagen gegeben. Sie ist nahezu erdrückend.»

Im Zuge einer Doping-Razzia im WM-Ort Seefeld waren am 27. Februar fünf Langläufer festgenommen worden. Alle haben inzwischen Eigenblutdoping gestanden und sind wieder auf freiem Fuss. Unter Verdacht steht der Erfurter Arzt Mark S., der inzwischen in München in Haft ist. Zudem wurden in Erfurt und Seefeld insgesamt drei mutmassliche Komplizen festgenommen.

Gräber weiss noch nicht, ob Deutsche unter den Kunden von Mark S. waren. «Ich formuliere es so: Mir liegen bislang keine Erkenntnisse vor, dass deutsche Athleten zum illegalen Patientenstamm des Beschuldigten gehört haben.» Für «ein bisschen übertrieben» hält er die Bezeichnung «kriminelles Netzwerk» in diesem Fall. Als «durchaus denkbar» bezeichnete er die Vermutung, dass auch Radsportler zu den Klienten gehören.

Ad
Ad