Sprint-Star dopt für Bolt-Rekord – Expertin: «Traurig»
Ex-100-Meter-Weltmeister Fred Kerley (30) nimmt an den umstrittenen «Enhanced Games» teil. Die Entscheidung des Amerikaners sorgt für Kopfschütteln.

Das Wichtigste in Kürze
- Fred Kerley nimmt an den «Enhanced Games» in Las Vegas teil.
- Bei einem Weltrekord winken dem Amerikaner eine Million Dollar.
- SRF-Expertin Ellen Sprunger findet kein Verständnis für Kerleys Entscheid.
Als erster Leichtathlet überhaupt gibt Fred Kerley seine Teilnahme an den «Enhanced Games» bekannt. Am umstrittenen Sportevent, welcher im Mai 2026 in Las Vegas über die Bühne gehen soll, ist Doping erlaubt.
Kerley winkt dabei eine satte Prämie. Sollte er den 100-Meter-Weltrekord von Usain Bolt (9,58 Sekunden) unterbieten, kassiert er eine Million US-Dollar.
Gedopt zum Weltrekord?
Für sein Vorhaben darf Kerley leistungssteigernde Substanzen nehmen, welche an «normalen» Wettkämpfen verboten sind. Seine eigene Bestzeit liegt bei 9,76 Sekunden.
«Der Weltrekord war schon immer das ultimative Ziel meiner Karriere», wird Kerley in einer Mitteilung der Veranstalter zitiert. Nun habe er die Möglichkeit, seine Grenzen zu überschreiten, «und der schnellste Mensch aller Zeiten zu werden».
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Gedopt zum Weltrekord? In der Leichtathletik-Szene sorgt die Teilnahme Kerleys an den «Enhanced Games» für Kopfschütteln.
Fred Kerley habe sich ausserhalb der Leichtathletik zuletzt nicht mehr wohlgefühlt, so SRF-Expertin Ellen Sprunger. «Es passt halt auch etwas zum Typ, wenn so eine News rauskommt.»

Hintergrund: Kerley ist aktuell gesperrt. Vor einigen Wochen suspendierte ihn die Integritätskommission des Leichtathletikweltverbands. Grund dafür war der Verstoss gegen Meldepflichten.
Davor sorgte der Sprint-Star zudem mit negativen Schlagzeilen für Aufsehen. So wurde er im Frühjahr bei einer Auseinandersetzung mit der Polizei in Miami festgenommen.
«Geht wirklich nur ums Geld»
Sprunger: «Es schockiert und macht uns alle traurig. Wir finden es alle nicht schön, aber es schüttet nichts Spezielles bei uns aus.»
Die hohe Prämie für einen allfälligen neuen Weltrekord findet Sprunger schade. «Dass das Geld so viel auslöst, ist traurig. Aber es geht bei ihm wirklich nur um das. Ich sehe keine andere Motivation für ihn.»
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Fred Kerley ist dreifacher Weltmeister. Hinzu kommen zwei Medaillen an Olympia über die 100 Meter. Und nun steht seine Teilnahme an den «Doping-Spielen» fest, welche von der Welt-Antidopingagentur als «gefährlich und unverantwortlich» bezeichnet wurden.