Trotz hoher spielerischer Klasse verpasste Schalke 04 Esports die ersten LEC-Playoffs. Was falsch lief, und was sich im Summer Split Dank dem neuen Jungler Trick ändern soll, erklärt Tim Reichert im Interview.
Tim Reichert, Chief Gaming Officer bei Schalke 04, verantwortlich für die E-Sport-Aktivitäten ‎des Bundesligisten.‎ Foto: Schalke 04 Esports
Tim Reichert, Chief Gaming Officer bei Schalke 04, verantwortlich für die E-Sport-Aktivitäten ‎des Bundesligisten.‎ Foto: Schalke 04 Esports - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der erste LEC Split endete für Schalke mit gemischten Gefühlen: Obwohl man wochenlang auf dem zweiten Platz der League-of-Legends-Liga stand, reichte es am Ende nicht einmal für die Playoffs.

Grund genug für Tim Reichert (38), dem Chief Gaming Officer von Schalke 04 Esports, ein paar Kaderänderungen vorzunehmen: Ab kommenden Summer Split wird Jungler Jonas «Memento» Elmarghichi (23) seinen Platz in der Startformation gegenüber Neuzugang Kim «Trick» Gang-yun (23) behaupten müssen. Reichert erklärt die Massnahme im Interview.

Der Transfer von Kim «Trick» Gang-yun kam für viele überraschend - wie kam es zu der Kontaktaufnahme?

Tim Reichert: Wir beobachteten «Trick» schon vor dem Spring Split. Letztlich haben wir «Memento» den Vorzug gegeben, der eine gute Saison bei Team ROCCAT spielte und Schalke bereits kannte. Zu unserer Entscheidung stehen wir auch weiterhin: Jonas ist ein Spieler mit grossem Potenzial. Nach dem enttäuschenden Abschneiden im Spring Split haben wir die Saison in aller Sachlichkeit analysiert. Wir kamen zu dem Schluss, dass es eine Veränderung brauchte, um den Sommer erfolgreicher zu gestalten. Wir haben dann wieder Kontakt zu «Trick» aufgenommen. Nach einem guten ersten Gespräch, in dem wir Vorstellungen und Ideen ausgetauscht haben, sind wir uns schnell einig geworden.

Warum entschied man sich explizit für Trick anstatt anderen Spielern?

Reichert: In den Gesprächen haben wir schnell gemerkt, dass «Trick» noch immer ein Spieler ist, der den Unterschied machen kann. In der Vergangenheit hat er sein Können vielfältig unter Beweis gestellt. Mit seiner reichhaltigen Erfahrung wird er einen positiven Einfluss auf junge Spieler wie «Abbedagge» haben.

Im offiziellen Statement von Schalke steht, dass man mit Trick nun eine «weitere Option für den Jungle» hätte. Im E-Sport ist es noch relativ unüblich, dass Auswechselspieler konstant & effektiv genutzt werden - muss Jonas «Memento» Elmarghichi jetzt auf der Bank Platz nehmen, oder werden sich die beiden die Startposition teilen?

Reichert: Wir haben in diesem Jahr eine recht lange Pre-Season. Die Zeit werden wir nutzen, um intensiv mit den Spielern zu arbeiten. In der Vorbereitung wird sich zeigen, wer die Nase vorn hat. Unser Head Coach, Dylan Falco, hat bereits bei Fnatic erfolgreich mit einem sechsköpfigen Roster gearbeitet. Eine geteilte Startposition ist also durchaus möglich. Am Ende entscheidet die Leistung, wer spielt. Vielleicht ist das die DNA, die wir aus dem Fussball mitbringen.

Schalke startete in den Spring Split richtig gut, stand ganze vier Wochen auf dem 2. Platz der Tabelle - am Ende reichte es trotzdem nicht für die Playoffs. Was fehlte der Mannschaft, was sich jetzt hoffentlich durch den Transfer von Trick ändern soll?

Reichert: Letztlich waren es mehrere Faktoren, die zu der enttäuschenden Platzierung in der Frühjahrssaison geführt haben. Vor allem hat uns die richtige Spielidee gefehlt. Wenn dann die Ergebnisse plötzlich ausbleiben, schwindet auch die Leichtigkeit, mit der man in eine Partie geht. In der Folge wird es immer schwieriger, mental mit der Situation umzugehen. Wir glauben, dass «Tricks» Spielweise und sein Spielverständnis die gewünschte Veränderung bewirken werden.

Sind die Kadervorbereitungen für den Summer Split mit Trick als Neuzugang abgeschlossen, oder sollten Schalke-Fans noch weitere Transfers erwarten?

Reichert: Die Pre-Season hat gerade erst begonnen, so dass ich nicht ausschliessen kann, dass noch etwas passiert. Die Tendenz geht aber dahin, dass wir mit dem jetzigen Roster in den Summer Split gehen werden.

Was ist das interne Ziel für den Summer Split?

Reichert: Interne Ziele sollten immer intern bleiben. Es ist aber kein Geheimnis, dass es unser Anspruch ist, den Summer Split erfolgreicher abzuschliessen. In unserem Fall würde das die Teilnahme an den Play-Offs bedeuten. Um wirklich Prognosen abzugeben, ist es aber momentan einfach noch zu früh. Wir beginnen gerade erst mit den Vorbereitungen auf den Summer Split.

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