Doping

Russischer Biathlet Ustjugow geht gegen Doping-Urteil vor

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Russland,

Der russische Biathlet Jewgeni Ustjugow hat nach dem beim Internationalen Sportgerichtshof Cas bestätigten Doping-Urteil des Biathlon-Weltverbandes IBU Einspruch eingelegt.

Legt Einspruch gegen das Doping-Urteil ein: Der russische Biathlet Jewgeni Ustjugow. Foto: picture alliance / dpa
Legt Einspruch gegen das Doping-Urteil ein: Der russische Biathlet Jewgeni Ustjugow. Foto: picture alliance / dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ustjugow werde sich wegen Zweifeln an der Unabhängigkeit des Cas auch an das Bundesgericht in der Schweiz wenden, um eine Aufhebung des Urteils zu erreichen.

Der 35-Jährige fordere vom Cas eine Aufhebung der Entscheidung seiner eigenen Anti-Doping-Division (ADD), sagte Ustjugows Anwalt Alexej Panitsch der Staatsagentur Tass. In seiner Beschwerde vom 13. November kritisiert Ustjugow demnach, dass die ADD als Organ des Cas keine juristischen Vollmachten habe, um solche Urteile zu bestätigen.

Ustjugow werde sich wegen Zweifeln an der Unabhängigkeit des Cas auch an das Bundesgericht in der Schweiz wenden, um eine Aufhebung des Urteils zu erreichen. Ustjugow hat Doping stets bestritten und hatte gegen das IBU-Urteil Einspruch vor dem Cas eingelegt. Ende Oktober hatte die ADD das Urteil gegen ihn bestätigt. Der frühere Biathlet gehörte bei Olympia 2014 zum Sieg-Quartett der Russen. Die Deutschen landeten auf Rang zwei.

Der viermalige Olympiasieger Ricco Gross, von 2015 bis 2018 Trainer der russischen Biathlon-Männer, sprach sich für harte Sanktionen aus. «Ich habe natürlich deutlich später für das russische Team gearbeitet und hatte mit der 2014er-Olympia-Mannschaft nichts zu tun. Davon abgesehen gilt: Athleten, die bescheissen, haben im Feld nichts verloren», sagte Gross in einem t-online-Interview. «Und wenn Ustjugow überführt ist, muss man ihm sämtliche Titel aberkennen.»

Der Biathlon-Weltverband hatte im November 2018 die Verfahren gegen Ustjugow und drei weitere russische Biathleten eröffnet. Die Russen, so urteilte der Weltverband, hätten Daten im Moskauer Kontrolllabor manipuliert. In der Folge wurden die Ergebnisse Ustjugows vom Januar 2010 bis zum Ende der Saison 2013/2014 annulliert.

Sollte die Doping-Entscheidung weiter Bestand haben, müssen die eingefrorenen Proben der Nachrücker, also Deutschland, Österreich und Norwegen, nachgetestet werden. Danach könnte die IBU ein neues Olympia-Ergebnis verkünden. Den Russen droht, dass sie ihre Medaillen zurückgegeben müssen. Das IOC entscheidet dann über den neuen Sieger. Gut ein Jahr wird das mindestens noch dauern. Russland hatte 2014 seine ersten Olympischen Winterspiele in Sotschi am Schwarzen Meer ausgerichtet.

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