Die griechische Olympiasiegerin Sofia Bekatorou zeigt einen hohen Verbandsfunktionär wegen sexueller Belästigung an. Ihr Mut inspiriert nun etliche Landsfrauen.
Sofia Bekatorou
Sofia Bekatorou auf dem Weg zur griechischen Staatsanwaltschaft. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sofia Bekatorou reicht 2020 Anzeige gegen einen griechischen Sportfunktionär ein.
  • Dieser soll die spätere Segel-Olympiasiegerin im Jahr 1998 sexuell belästigt haben.
  • Bekatorou für von Staatspräsidentin Sakellaropoulou gelobt – viele folgen ihrem Beispiel.

2004 holt sich die Griechin Sofia Bekatorou die Goldmedaille an den Olympischen Spielen. Die Seglerin wird zur Nationalheldin – und führt 2016 die griechische Delegation als Fahnenträgerin an die Spiele.

Sofia Bekatorou
Seglerin Sofia Bekatorou holt 2004 Olympia-Gold für Griechenland. - Keystone

Im vergangenen Jahr hat Bekatorou in Griechenland für ein Novum gesorgt. Sie reicht Strafanzeige gegen einen hohen Verbandsfunktionär ein. Dieser habe sie im Jahr 1998 sexuell missbraucht.

Staatspräsidentin lobt Mut und Vorbildfunktion

Mit ihrem mutigen Schritt wird sie in ihrer Heimat jetzt zum Vorbild. Immer mehr Frauen wegen den Schritt an die Öffentlichkeit – die Zahl an Belästigungsanzeigen nimmt stetig zu. Nicht nur im Sport, sondern auch in der Politik kommen immer mehr Fälle ans Tageslicht.

Die griechische Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou hat sich letzte Woche mit Sofia Bekatourou getroffen. Und ihr ihre Unterstützung zugesichert.

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Sofia Bekatorou beim Gespräch mit der griechischen Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou. - Keystone

Das Treffen mit der Olympiasiegerin sei «das Mindeste» gewesen, was sie für Bekatourou tun konnte. Zudem würdigt Sekallaropoulou den Mut, mit der traumatischen Erfahrung an die Öffentlichkeit zu gehen.

Massenklage an Universität

Damit habe Bekatourou «die Verschwörung des Schweigens» zerstört. Es sei nun an der Zeit, «ein System aufzubauen, in dem die Frau nicht als Beute betrachtet wird», so Sekallaropoulou.

Katerina Sakellaropoulou
Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou will ein «neues System schaffen». - Keystone

Die griechische Staatsanwaltschaft hat sich mittlerweile eingeschaltet. Sie ruft alle betroffenen Frauen dazu auf, Strafanzeige einzureichen. Das sorgt an der Uni Thessaloniki zu einer Massenklage. Über 100 Ex-Studentinnen reichen Klage gegen zwei frühere Professoren wegen sexuellem Missbrauch ein.

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