Die Einschläferung von Jet Set an Olympia 2021 sorgt für Kritik. Doch ein Tierarzt erklärt, weshalb ein Bänderriss bei einem Pferd nicht behandelt werden kann.
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Robin Godel mit Jet Set an den Olympischen Spielen in Tokio. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jet Set musste wegen einer Verletzung eingeschläfert werden.
  • Die Kritik in den Sozialen Medien ist gross.
  • Gemäss einem Tierarzt konnte der Bänderriss aber nicht geheilt werden.

Es ist eine der grossen Tragödien bei Olympia 2021: Jet Set, das Pferd des Schweizers Robin Godel, verletzt sich bei den Spielen schwer. Tierärzte stellen einen Bänderriss im rechten Vorderbein fest. Eine so schwere Verletzung, dass das Tier eingeschläfert werden muss.

Das sorgt für viel Kritik. Nau.ch-Leser sprechen in den Kommentaren von Tierquälerei, wollen den Sport verboten haben. Auch in den Sozialen Medien hagelt es Kritik.

Das Geld stünde im Vordergrund, das Tier werde nur geliebt, bis es nichts mehr bringe, heisst es. Oder auch: Der Sport soll nicht mehr olympisch sein. Viele User hinterfragten, dass dem Tier wirklich nicht mehr geholfen werden konnte. Warum war eine Operation keine Möglichkeit?

Olympia 2021
Robin Godel absolviert an Olympia 2021 den Kurs mit Jet Set. - Keystone

Bänderrisse seien nur schwer operabel, sagt Tierarzt Rolf Hanimann gegenüber «20 Minuten». Bei Menschen sei eine solche Verletzung heilbar, da man den Patienten einbinden könne. «Ein Pferd kann man aber nicht auf Krücken herumlaufen lassen», so der Tierarzt.

Den operierten Körperteil schonen könne ein Pferd nicht. Es würde es sofort wieder voll belasten – und die Belastung auf dem Vorderfuss eines Pferdes betrage rund 200 Kilo. «Das ist, wie wenn ein Mensch auf den Fingernägeln der Mittelfinger gehen würde», verbildlicht der Tierarzt.

Pferde sind Fluchttiere. Ein Gips oder eine spezielle Aufhängung sei deshalb keine Option. Hanimann: «Das wäre für das Tier mental nicht handelbar.»

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