In der Debatte um die Winterspiele in Peking haben zahlreiche Menschenrechtsorganisationen die grossen Olympia-Sender wie ARD und ZDF aufgefordert, ihre geplanten TV-Übertragungen zu streichen.
Die Olympischen Winterspiele finden 2022 in Peking statt. Foto: -/kyodo/dpa
Die Olympischen Winterspiele finden 2022 in Peking statt. Foto: -/kyodo/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Neben den beiden öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten sind unter anderen auch die Eurosport-Mutter Discovery und der US-Sender NBC angeschrieben.

In einem offenen Brief warnten die Gruppen, die sich für Minderheiten wie Uiguren und Tibeter einsetzen, die Sender davor, sich zum «Komplizen Chinas» zu machen und die Menschenrechtslage in dem Land weiter zu verschlechtern. «Mit der Übertragung von Peking 2022 werden Ihre Unternehmen diese Missstände legitimieren und etwas unterstützen, das weithin als «Genozid-Spiele» beschrieben wird», hiess es in dem Brief.

Neben den beiden öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten sind unter anderen auch die Eurosport-Mutter Discovery und der US-Sender NBC angeschrieben. NBC ist mit einem Milliarden-Vertrag für die Rechte an den Olympia-Bildern einer der wichtigsten Geldgeber des Internationalen Olympischen Komitees.

Enge Wirtschaftsbeziehungen zu China

Dem autoritär regierten China werden massive Menschenrechtsverletzungen vor allem gegen Minderheiten wie den muslimischen Uiguren vorgeworfen. Unter den westlichen Staaten gibt es Differenzen, wie man damit umgehen sollte. Während die USA für eine möglichst harte Haltung eintreten, ist die Bundesregierung deutlich zurückhaltender. Deutschland hat enge Wirtschaftsbeziehungen mit der zweitgrössten Wirtschaftsmacht der Welt.

Nach den Sommerspielen 2008 hatte das IOC an Peking auch die Winterspiele für 2022 vergeben. Boykott-Aufrufe lehnt der Dachverband ebenso ab wie der Deutsche Olympische Sportbund. Peking scheint ohnehin nicht bereit, sich auf Zugeständnisse einzulassen. China lehne eine «Politisierung des Sports» ab, teilte ein Sprecher des Pekinger Aussenministeriums kürzlich mit: «Ein Boykott wird keinen Erfolg haben.»

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