Ivica Kostelic will als Segler an die Olympischen Spiele

Er schmiedet immer neue Pläne – und setzt sie dann auch um. Ivica Kostelic ist, so scheint es, nach seinem im Januar 2017 erfolgten Rücktritt aus dem Skisport aktiver denn je. Sportlich ist Kostelic immer wieder als Coach für die kroatischen Skirennfahrer unterwegs. Dadurch kehrt er auch immer wieder an die Orte seiner eigenen Erfolge zurück.

Aber vor einigen Jahre hat er seine Liebe für eine andere Sportart entdeckt. Eine Sommersportart. Der Kroate segelt.

Im Jahr 2003 ist Ivica Kostelic in St. Moritz Weltmeister im Slalom geworden. 2006, 2010 und 2014 hat der Kroate insgesamt vier olympische Silbermedaillen gewonnen. Drei in der Kombination/Super-Kombination, eine im Slalom.

Zudem hat Kostelic einmal den Gesamtweltcup (2010/11) gewonnen. Zweimal den Slalom-Weltcup (2001/02 und 2010/11) und dreimal die Kombinations-Wertung (2010/11, 2011/12 und 2013/14). Dazu kommen 26 Weltcupsiege und total 60 Podestplätze im Weltcup. Ivica Kostelic gehört zweifellos zu den grossen Figuren des Skirennsports der frühen 2000er-Jahre.

Waren es bisher eher die längeren Regatten, strebt Kostelic nun ganz andere Ziele an. Der Kroate will sich für Olympia 2024 in Paris qualifizieren. In der Kategorie «Mixed Offshore Sailing», in einem Zweier-Team mit einer Frau. Und dies, obwohl er im Herbst 2018 noch gesagt hatte, dass ihn die Olympischen Wettkämpfe weniger interessieren.

«Ich habe in den vergangenen drei Jahren viel Erfahrung im Hochseesegeln gesammelt», sagt Kostelic gegenüber «skinews.ch». «Das Mixed Offshore Sailing ist der Art wie ich segle sehr ähnlich. Ich bin aktuell in der 40er-Klasse Offshore mit grösseren Booten und auf längeren Distanzen unterwegs», erklärt der Kroate.

Während den Olympischen Spiele 2024 würde während drei Tagen und zwei Nächten vor der Küste Marseilles gesegelt. Und dies auf maximal 10 Meter langen Bootstypen. Derzeit bewerben sich rund zehn Hersteller für die Produktion des neuen Olympiabootes. Wer Kostelics Segelpartnerin wird, ist noch offen.

«Es gibt im Moment zwei Kandidatinnen. Aber meine Frau muss natürlich einverstanden sein», sagt der Kroate. Er will sich für die Transatlantik-Regatta «Route du Rhum» von Saint Malo (Frankreich) nach Guadeloupe in der Karibik qualifizieren.

Kürzlich durften sich der 40-Jährige, seine Ehefrau Elin und der fünfjährige Sohn Leon gleich über doppelten Familienzuwachs freuen. Elin Kostelic hatte im März Zwillingsmädchen zur Welt gebracht.