Hockey-Olympiasieger Fürste: Schnelltests statt Sportevents 

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Deutschland,

Ex-Hockey-Nationalspieler Moritz Fürste hat mit seinem Unternehmen bald 25 Corona-Schnelltestzentren in Hamburg eröffnet. Damit wird der zweimalige Olympiasieger zu einem grossen Anbieter in seiner Heimat.

Tut Gutes in der Corona-Krise: Hockey-Nationalspieler Moritz Fürste. Foto: Georg Wendt/dpa
Tut Gutes in der Corona-Krise: Hockey-Nationalspieler Moritz Fürste. Foto: Georg Wendt/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie einst auf dem Hockey-Feld gibt der zweimalige Olympiasieger Moritz Fürste auch im Kampf gegen die Corona-Pandemie Vollgas.

In dieser und der nächsten Woche wird der Welthockeyspieler von 2012 zwölf weitere Corona-Schnelltestzentren eröffnen, in denen Bürger sich kostenlos auf das Virus untersuchen lassen können. Mit dann 25 Schnelltestzentren avanciert Fürste zu einem Top-Anbieter in seiner Heimatstadt Hamburg.

«Das Testen ist ein massgeblicher Teil der Strategie im Kampf gegen Corona. Die Infrastruktur muss auf- und ausgebaut werden», sagte der 36-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Aktuell gibt es nach Angaben der Gesundheitsbehörde über das Stadtgebiet verteilt mehr als 100 Testzentren und Apotheken, in denen getesten werden kann. Dazu kommen noch Arztpraxen, in denen ebenfalls Schnelltests stattfinden.

Als Geschäftsführer der Sportevent-Agentur «Upsolut Sports» musste Fürste erkennen, dass sein Kerngeschäft im Corona-Premierenjahr 2020 nahezu zum Erliegen kam. «Damals haben wir uns noch an jeden Strohhalm geklammert und gehofft, dass im Sommer Veranstaltungen stattfinden können.» Als rasch klar wurde, dass daraus nichts wird, sattelte er um und gründete mit Co-Gesellschafter Christian Toetzke den Schnelltest Service Hamburg. «Wir merkten, dass das langfristig für viele Bereiche die einzige Möglichkeit sein wird, wieder den Betrieb aufzunehmen», sagte Fürste. Mit Toetzke arbeitet er auch an Modellen, um bald wieder Veranstaltungen mit Zuschauern zu ermöglich.

Zunächst spezialisierte man sich auf Vor-Ort-Testungen in Betrieben, dann folgten die flächendeckend im Hamburger Stadtgebiet angebotenen Tests in Zentren, darunter auch eines im Restaurant «Bullerei» von Fernsehkoch Tim Mälzer. Kooperationen gibt es auch mit Sportclubs und -verbänden, Fitnessstudios, Kulturstätten. «Wir sind oft ausgebucht. Pro Zentrum schaffen wir 500 Tests am Tag. Wo zwei Teststrassen sind, also rund 1000», betonte er. Das grösste Problem stelle die noch final zu klärende Abrechnungsfrage mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) dar, denn Fürste & Co. treten bisher «mit allem in Vorleistung».

Die Zusammenarbeit mit der KV laufe gut. «Überlebenswichtig ist aber, dass monatlich abgerechnet werden kann», erklärte Fürste. Bei einer angedachten Quartalsabrechnung stünde «ein Betrag im siebenstelligen Bereich» im Raum. Denn neben zwölf Festangestellten beschäftigt «Upsolut» inzwischen rund 100 weitere Mitarbeiter in den Testzentren.

Der Vater zweier Töchter betont, dass mit immer mehr Tests auch die ohnehin gerade zunehmende Inzidenz weiter ansteigen wird. Daher müsse «der Inzidenzwert zwangsläufig an Bedeutung verlieren», sagte er dem «Hamburger Abendblatt» kürzlich. Experten folgen dieser Einschätzung nicht. Nach den derzeitigen Daten liessen sich höhere Fallzahlen nicht durch den Anstieg der Schnelltests erklären, hatte der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts, Lars Schaade, jüngst erklärt.

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