Hansi Flick freut sich über die WM-Prüfsteine Italien, England und Ungarn in der Nations League. Erstmal tüftelt der Bundestrainer vom heimischen Schreibtisch aus an seinen Katar-Plänen.
UEFA Nations League
Hansi Flick möchte seine Gruppe in der UEFA Nations League gewinnen. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach den Kracher-Losen England und Italien als maximale WM-Prüfsteine in der Nations League steht auf Hansi Flicks langer To-Do-Liste für 2022 nun auch noch ein kniffliges Gespräch mit Hans-Joachim Watzke.

Mit dem BVB-Boss will der Bundestrainer aber nicht über die Katar-Perspektiven der Dortmund-Profis Mats Hummels oder Marco Reus reden. Es geht vielmehr um dringende Terminfragen.

Watzke ist als neuer Aufsichtsratschef der Deutschen Fussball Liga der Ansprechpartner, wenn Flick nach dem Saisonende der Bundesliga seine WM-Kandidaten zwecks Vorbereitung schon vor der offiziellen FIFA-Abstellungszeit zusammentrommeln will. Vor dem hochkarätigen Länderspiel-Viererpack im Juni mit den Partien in und gegen Italien (4./14. Juni), gegen England (7. Juni) und in Ungarn (11. Juni) käme dem Bundestrainer ein Trainingslager womöglich im Süden sehr gelegen.

Mit so einem Crash-Kurs legte er auch beim FC Bayern gerne den Grundstein für Titel. Und direkt vor der WM ist im November für ein übliches Vorbereitungscamp diesmal schliesslich keine Zeit. «Wir sind vom Good Will der Vereine abhängig. Das sind die Dinge, die wir besprechen müssen», sagte Flick nach der für ihn famosen Auslosung mit den gewünschten Top-Gegnern als wichtige WM-Gradmesser, die er am Donnerstagabend vor dem Laptop verfolgte. «Ich freue mich auf das erste Gespräch mit Aki Watzke», sagte Flick mit einem Lächeln.

Bundestrainer arbeitet im Homeoffice

Planung ist nun alles für Flick. Ein WM-Hotel kann nach der Inspektion in Katar wohl bald gebucht werden. Das konnte man dem positiven Reisebericht des DFB-Chefcoaches zwischen den Zeilen schon entnehmen. Mit der feststehenden Nations-League-Gruppe sind auch die sportlichen Parameter für den Countdown klar. Revanche-Gelüste für die noch ohne ihn erlittene Wembley-Niederlage beim EM-Aus in England (0:2) sind ihm fremd. «Es sind neue Spieler mit dabei. England wird neue Spieler haben. Wir haben ein komplett neues Trainerteam. Es geht darum, sich zu messen mit ihnen», beschrieb er seine Prioritäten.

Nach den ersten Tests am 26. März in Sinsheim am liebsten gegen Südafrika und wenige Tage später ziemlich sicher in den Niederlanden ist die einst ungeliebte Nations League auch mit den abschliessenden Gruppenspielen gegen Ungarn (23. September) und in England (26. September) plötzlich der ideale WM-Vorlauf. Beschert sie doch genau die schweren Turnier-Prüfsteine, die der Nationalmannschaft in der Qualifikation bei sieben Siegen unter Flick erspart geblieben waren.

Zum Jahresabschluss geht es für Flick aber an diesem Wochenende erstmal ins Homeoffice. Corona lässt auch dem Bundestrainer keine andere Wahl. «Ich wollte eigentlich zwei Spiele noch besuchen, einmal Hoffenheim gegen Gladbach und dann Freiburg gegen Leverkusen», sagte Flick zu seinen finalen Plänen 2021. «Aber wir haben uns jetzt entschieden, aufgrund der Situation in Baden-Württemberg, dass wir nicht ins Stadion gehen, weil es auch nicht erlaubt ist. Deswegen haben wir darauf verzichtet und werden uns das zuhause angucken.»

EM-Revanche gegen England

Noch vor dem Fest will Flick ein paar Analysen seiner Beobachtungen vornehmen. Dann ist auch für den 56-Jährigen erstmal Weihnachtspause, eine kurze Zeit zum Verschnaufen. Doch die Gedanken kreisen natürlich längst um die WM und seit Donnerstagabend auch speziell um den Weg nach Katar. «Wir sind noch lange nicht zufrieden, was wir auf dem Platz auch sehen. Wenn man sich die Gruppe im Sommer anguckt in der Nations League, finde ich schon, dass mit England, Italien, aber auch Ungarn, Mannschaften da sind, die Topniveau haben. Da müssen wir den nächsten Schritt machen», forderte der Bundestrainer.

Mit ganz frischen Eindrücken ist der Trainer-Hoffnungsträger gerade von seiner Inspektionstour aus Katar zurückgekehrt und von den logistischen Bedingungen im WM-Gastgeberland beeindruckt. «Was die Infrastruktur betrifft, was die Plätze betrifft, das Drumherum ist richtig gut, das ist top. Topplätze, alle auf hohem Niveau. Das ist eine Sache, auf die man sich freuen kann», sagte Flick.

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