Finals statt Ferien - Schwimmer nach der WM in Berlin

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Deutschland,

Bei den Finals in Berlin werden am kommenden Wochenende in zehn Sportarten deutsche Meister gesucht. Auch die Schwimmer sind dabei. Für Florian Wellbrock, Marco Koch & Co. kommen die Wettkämpfe zur ungewohnten Zeit. Der Teamchef wäre gerne ins Freibad gegangen.

Nach der WM geht es für die deutschen Schwimmer zu den Finals in Berlin: Sarah Köhler (2.v.l, oben) und Florian Wellbrock (r daneben) sind auch dabei. Foto: Bernd Thissen
Nach der WM geht es für die deutschen Schwimmer zu den Finals in Berlin: Sarah Köhler (2.v.l, oben) und Florian Wellbrock (r daneben) sind auch dabei. Foto: Bernd Thissen - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Saisonhöhepunkt der Schwimmer ist Geschichte, doch einfach mal entspannen und die Beine hochlegen können Florian Wellbrock und seine Freundin Sarah Köhler nicht.

Der Doppel-Weltmeister und die doppelte Medaillengewinnerin bei der WM von Südkorea müssen wie ihre Teamkollegen nach kurzem Zwischenstopp in der Heimat direkt weiter nach Berlin. Dort finden vom 1. August an im Rahmen der Finals die deutschen Meisterschaften statt - zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt und mit überschaubarem sportlichen Wert.

«Natürlich ist die Motivation nicht mehr ganz so gross wie diese Woche», sagte Köhler schon kurz vor dem Ende der WM. Nach dem Vorbereitungscamp in Japan und harten WM-Tagen freute sich die Gold-Gewinnerin mit der Freiwasserstaffel und Zweite über 1500 Meter Freistil im Becken «auf zwei Nächte zu Hause in meinem eigenen Bett», bevor die Weiterreise in die Hauptstadt auf dem Programm stand. Der frühere Weltklasseschwimmer Paul Biedermann meint: «Es ist nicht leicht, sich wieder zu motivieren, aber man kann trotzdem mit soliden Zeiten rechnen.»

Bei den erstmals ausgetragenen Finals sind die nationalen Titelkämpfe der Schwimmer in ein grosses Multisportevent eingebettet. In insgesamt zehn Sportarten werden in Berlin deutsche Meister gesucht. Die ARD überträgt am Samstag, das ZDF am Sonntag. Für die Schwimmer eine gute Gelegenheit, sich zu präsentieren. Die Gelegenheit ist so gut, dass von möglichen Ausnahmen abgesehen, jeder WM-Athlet teilnehmen muss.

«Normalerweise haben wir nach so einer grossen Meisterschaft Urlaub», sagt Brustschwimmerin Jessica Steiger. «Ich denke mit dem Jetlag wird's ganz schön hart, aber es ist unser Job, sich noch mal zusammenzureissen, und danach haben wir Urlaub.» Der Zeitplan ist so gestaltet, dass die meisten deutschen Top-Schwimmer am Wochenende antreten, wenn das Fernsehen überträgt. Wellbrocks WM-Gold-Strecke 1500 Meter Freistil steht am Samstag auf dem Programm, auch Brustschwimmer Marco Koch, Weltmeister von 2015 über 200 Meter, startet am Samstag.

«Wir finden die Veranstaltung toll, den Zusammenhang klasse, hätten das aber gerne noch ein bisschen mehr angeschoben», sagt Teamchef Bernd Berkhahn. Wie gewohnt finden die deutschen Meisterschaften in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark statt, Berkhahn hätte sich einen anderen Austragungsort gewünscht.

«Die Idee war, dass wir in das Freibad am Olympiastadion gehen», sagt Berkhahn. Durch die Nähe zur Leichtathletik und zu anderen Sportarten hätten die Schwimmer Kontakt zu zahlreichen Zuschauern gehabt. In der Halle rechnet Berkhahn dagegen nicht mit vielen spontanen Besuchern. «Das Freibad wäre für die Zuschauer attraktiv und auch für die Sportler etwas Neues gewesen», sagt er.

Ein Outdoor-Show-Event für die Fans wäre in diesem Jahr aus sportlicher Sicht problemlos möglich gewesen. «Die Zeiten, die dort geschwommen werden, sind vollkommen irrelevant», sagt Berkhahn - schliesslich dienen die deutschen Meisterschaften 2019 weder als Qualifikations-Wettkampf noch als Standortbestimmung für ein Grossereignis. 2020 ändert sich das wieder. Dann endet mit den nationalen Titelkämpfen vom 30. April bis zum 3. Mai der Nominierungszeitraum für Olympia in Tokio.

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