Ditaji Kambundji: «Ich konnte meinen Schwestern viel abschauen»
Hürden-Weltmeisterin Ditaji Kambundji nennt ihre Schwestern als grossen Faktor für ihren WM-Erfolg. Jetzt hofft sie, selbst ein Vorbild für die Jugend zu sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Ditaji Kambundji ist Hürden-Weltmeisterin – und wird in Köniz BE gefeiert.
- Die 23-Jährige betont: «Ich hatte das Glück, drei grosse Schwestern zu haben.»
- Sie habe Mujinga & Co. viel abgeschaut und Motivation aus ihren Erfolgen geschöpft.
- Jetzt will sie selbst inspirieren: «Ich hoffe, es motiviert, zu sehen, was möglich ist.»
Bei der Leichtathletik-WM in Tokio hat Ditaji Kambundji Geschichte geschrieben: Über 100 Meter Hürden läuft sie zu Gold und wird damit die erste Weltmeisterin der Schweiz. Nach mehreren Wochen Ferien in Japan ist die Bernerin nun zurück in der Heimat.
Kambundji: «Musste schon im Halbfinal um mein Leben rennen»
Beim Empfang in ihrer Heimatgemeinde Köniz blickt die Schweizerin nochmal auf ihren grossen Erfolg zurück. Sie sagt: «Ich hatte einen passiven Start. Beim Vorlauf hatte ich sehr viel Respekt vor einem Fehlstart.»

Sowieso sei der Vorlauf aber eher ein «Aufwärmen» gewesen. Im Halbfinal wiederum habe sie sich bereits richtig grossen Druck gemacht. «Ich war noch nervöser als vor dem Final. Ich musste schon im Halbfinal um mein Leben rennen!»
Kambundji schafft den Sprung in den Final, wo sie in der Aussenseiterin-Rolle war. «Ich habe mich davon überhaupt nicht einschüchtern lassen. Es ist egal, wer schon welche Zeit gelaufen ist. Ich habe daran geglaubt, dass ich gewinnen kann», sagt sie.
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Und Kambundji liefert: Die 23-Jährige pulverisiert im Final-Lauf ihren Schweizerrekord und wird Weltmeisterin. Diese sieht in ihren Schwestern einen Schlüssel zu ihrem Erfolg: «Ich hatte das Glück, drei grosse Schwestern zu haben, denen ich so viel abschauen konnte.»
Mujingas Erfolge als Ansporn für Ditaji Kambundji
Alle vier Kambundji-Schwestern betreiben Leichtathletik, einst sind sie sogar zusammen eine Staffel gelaufen. Mujinga Kambundji wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal Hallen-Weltmeisterin im 60-Meter-Sprint.

«Was sie erreicht hat, hat mir den Glauben gegeben, dass ich das auch schaffen kann», sagt Ditaji. Sie habe zu ihrer zehn Jahre älteren Schwester aufgeschaut. Nun hofft sie, selbst junge Sportler zu inspirieren.
Hoffnungen in den Nachwuchs
«Ich hoffe, es motiviert alle Jungen, zu sehen, was möglich ist.» Rund hundert Nachwuchssportler ihres Vereins STB Leichtathletik sind beim Empfang in Köniz vor Ort. Bei der Frage, wer als nächstes WM-Gold holt, schnellen zahlreiche Finger in die Höhe.

Die Könizer Gemeindepräsidentin Tanja Bauer verkündet ausserdem: Die Hürden, die beim Empfang in der Halle stehen, werden ab sofort im Liebefeld-Park aufgestellt. «Um zu zeigen, dass wir die Hürden-Weltmeisterin haben!»
«Und zum Trainieren für die Jungen», führt Bauer aus. «Damit wir auch in Zukunft die Weltmeisterin haben.» Ditaji Kambundji nimmt es lachend zur Kenntnis und hält fest: «Ich hoffe, dass jetzt noch viel mehr Kinder Hürden laufen.»