Forensiker einer Berliner Detektei sollen den Deutschen Fussball-Bund DFB doch noch für Aufklärung in der «Sommermärchen-Affäre» sorgen.
Der DFB will die «Sommermärchen-Affäre» aufklären. Foto: Arne Dedert/dpa
Der DFB will die «Sommermärchen-Affäre» aufklären. Foto: Arne Dedert/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Spezialisten aus Berlin sollen die Sommermärchen-Affäre doch noch aufdecken.
  • Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte den Fall im April wegen Verjährung ad acta gelegt.

Forensiker einer Berliner Detektei sollen für den Deutschen Fussball-Bund doch noch für Aufklärung in der «Sommermärchen-Affäre» sorgen. Dies berichtet die «Süddeutschen Zeitung».

«Der DFB wird nach Abschluss dieser noch laufenden Generalinventur zunächst die Gremien über das Ergebnis informieren. Und in der Folge dann auch die Öffentlichkeit», hiess es weiter. Im Rahmen des noch laufenden Prozesses bittet der DFB um Verständnis, dass er sich «aktuell nicht zu Einzelheiten äussert.»

«Richtig ist, und dies gehört ja zu den Hauptanliegen von Präsident Fritz Keller, dass der DFB aktuell eine Generalinventur durchführt. Diese beinhalte auch Abläufe rund um die WM 2006», teilte der DFB auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Eine Anfrage der «Süddeutschen Zeitung» über Details der Zusammenarbeit mit der Detektei wollte der DFB nicht beantworten. Die Firma Esecon habe der Zeitung am Montag mitgeteilt, man beantworte grundsätzlich keine Anfragen. Nach SZ-Informationen soll die Detektei seit vergangenem Jahr für den Verband tätig sein.

Ende April war das Sommermärchen-Verfahren gegen die ehemaligen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger sowie vom früheren DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt von der Schweizer Bundesanwaltschaft wegen Verjährung eingestellt worden.

Im Kern ging es in dem Prozess um eine Überweisung des DFB im April 2005 in Höhe von 6.7 Millionen Euro über den Weltverband FIFA an den inzwischen gestorbenen Unternehmer Robert Louis-Dreyfus.

Das Geld wurde als Beitrag für eine Gala zur WM 2006 deklariert, die nie stattfand. Im Jahr 2002 hatte der damalige WM-Organisationschef Franz Beckenbauer ein Darlehen von Louis-Dreyfus in gleicher Höhe erhalten. Das Geld verschwand letztendlich auf Konten des damaligen FIFA-Finanzchefs Mohamed bin Hammam. Wofür, ist immer noch unklar.

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