So nah sind sich die Bundesliga-Spitzenclubs in der Tabelle selten – das spricht für Spannung. Unter anderem der BVB und Union Berlin verfolgen die Bayern.
union bayern
Janik Haberer und Union Berlin sind tabellarisch derzeit erste Bayern-Jäger. - Carmen Jaspersen/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Bayern München hat zurzeit in der Bundesliga zahlreiche Verfolger.
  • Dem Team um Julian Nagelsmann ist Union Berlin direkt auf den Fersen.
  • Auch Rang drei bis sechs auf der Tabelle haben nur wenig Abstand zu dem Rekordmeister.

Es ist eine der bekanntesten Bundesliga-Phrasen, laut der jemand «da» sein müsse, «wenn die Bayern schwächeln». Vorzugsweise schon im Winter.

In den vergangenen Jahren kam das «Wir» (die da sein müssen) mal aus Dortmund, mal aus Leverkusen, mal aus Leipzig. Nur «da» war dann doch keiner. Oder der Rekordmeister spielte einfach so dominant, dass auf ein Schwächeln überhaupt nicht zu hoffen war. Zum Rückrundenauftakt dieser Saison könnten gleich fünf Clubs «da» sein, jetzt, wo die Münchner zumindest im Ansatz schwächeln.

BVB angriffslustig

«Wir wollen oben angreifen, wollen oben dabei bleiben.» Dies sagte Borussia Dortmunds Niklas Süle nach dem eher glücklichen, weil spät gesicherten 2:1 beim FSV Mainz 05.

Mit zwei Siegen binnen vier Tagen verkürzte der BVB den Rückstand auf die Münchner auf wieder überschaubare fünf Punkte. Er ist dennoch nur Tabellenfünfter. «Man sieht, wie eng die Bundesliga ist, dass andere Mannschaften auch Punkte liegen lassen», äusserte Süle.

Nach den beiden 1:1-Spielen des FC Bayern München gegen RB Leipzig und den 1. FC Köln hat auch der Sechste SC Freiburg den Tabellenführer mit fünf Zählern Rückstand noch im Blick.

SC Freiburg
Freiburgs Janik Haberer (r) macht das Tor zum 1:1 für SC Freiburg in einem Spiel gegen den FC Augsburg. - dpa

«Es gilt, dranzubleiben. Es ist alles relativ eng beieinander. Wir haben uns eine Ausgangssituation erarbeitet, die nicht schlecht ist.» So Marco Rose, Trainer der drittplatzierten Leipziger, am Donnerstag vor dem Spiel am Freitagabend gegen den VfB Stuttgart.

«Ich gucke natürlich auch auf die Tabelle, weil wir ja Ziele haben». Jede Partie sei «eine grosse Herausforderung» – egal, gegen wen.

Fischer Wahnsinn
Der 1. FC Union Berlin reiht sich direkt hinter Bayern in der Tabelle ein. - Keystone

Vize-Hinrundenmeister, so es denn diesen Titel gibt, ist der 1. FC Union Berlin mit drei Punkten weniger. «Wir stehen zu Recht auf Platz zwei, das fühlt sich wunderbar an. Aber wir müssen auch demütig bleiben», sagte Kapitän Rani Khedira.

Trainer Urs Fischer gab an, sowohl von den 33 Punkten als auch von der Platzierung «überrascht» zu sein. Dies spricht durchaus für Köpenicker Demut.

Frankfurt nur mit Remis

Als nächster Herausforderer «da» sein kann am Samstagabend im Flutlichtspiel Eintracht Frankfurt. Der euphorisierte Europa-League-Sieger als Tabellenvierter punktgleich mit Dortmund könnte sogar noch näher dran sein. Es kam aber in Freiburg nur zu einem 1:1.

Das war ein Spitzenspiel. Die Breisgauer selbst wären mit einem Sieg am Samstag und mit einem Tor mehr am Mittwoch gleichauf mit dem Rekordmeister. Trainer Christian Streich hätte trotzdem gesagt, dass ihn die Konstellation überhaupt nicht interessiere.

Bayern
Bayern hat zurzeit nur wenig Vorsprung auf die zweit bis sechst Plazierten. - Hendrik Schmidt/dpa

Von den fünf Verfolgern bleiben zwei, die sich beim mehrmaligen Nachhaken die Ablösung des Abo-Meisters aus Bayern auch zutrauen würden. «Wir können uns weiter verbessern, wir sind auf dem richtigen Weg», sagte Dortmunds Julian Brandt. Um «da» zu sein, wenn die Bayern weiter schwächeln, müsste der BVB aber demnächst und dringend die Abwehrschwächen abstellen. Am Sonntag hatte Dortmund gegen den FC Augsburg drei Gegentore kassiert.

Die Bayern selbst sind sich der Lage bewusst. Gegen Köln sicherte Joshua Kimmich erst spät mit einem Kunstschuss das Remis. Und bald kommt die Glitzerablenkung in der Champions League mit den Achtelfinalpartien gegen Paris Saint-Germain dazu.

«Es ist jetzt höchste Zeit, dass wir umschalten, dass wir begreifen, dass es jetzt um die Meisterschaft geht.» Dies forderte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Sonst ist am Ende wirklich noch jemand «da».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Eintracht FrankfurtParis Saint-GermainChristian StreichBayern MünchenChampions LeagueJoshua KimmichVfB StuttgartJulian BrandtUrs FischerSC FreiburgFC AugsburgRB Leipzig1. FC KölnTrainerBVBBundesliga