Um den Ablauf der Trennung von Vorstandschef Oliver Kahn beim FC Bayern gibt es heftige Debatten. Beide Seiten haben ihre eigene Version von den Vorgängen.
Bayern München Herbert Hainer
Medien-Direktor Stefan Mennerich, Club-Präsident Herbert Hainer und Kahn-Nachfolger Jan-Christian Dreesen (Bayern München). - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bayern-Bosse bringen etwas Ordnung ins Führungschaos beim deutschen Meister.
  • Präsident Herbert Hainer schilderte am Sonntag den Ablauf des Rauswurfs von Oliver Kahn.
  • Der Ex-Bayern-Torhüter widerspricht der Darstellung des Vereins aber.

Die Trennung von Vorstandschef Oliver Kahn von Bayern München ist «nicht einvernehmlich» über die Bühne gegangen. Das bestätigte Club-Präsident Herbert Hainer am Sonntag auf einer Pressekonferenz.

Die Bayern-Führungsetage wird trotz Meistertitel ausgetauscht, die richtige Entscheidung?

«Das war sehr emotional», sagte Hainer in München über das entscheidende Gespräch mit Kahn am vergangenen Donnerstag. «Wir konnten uns am Ende des Tages mit Oliver nicht einigen.» Dann habe am Freitagabend der Aufsichtsrat des Fussball-Rekordmeisters getagt «und die Abberufung von Oliver Kahn beschlossen».

Rauswurf bei Bayern München trifft Kahn tief

Kahn widersprach kurz zuvor Medienberichten, laut denen er seinen Rauswurf höchst emotional aufgenommen haben soll. «Die Behauptung, dass ich ausgerastet bin, als ich über die Abberufung informiert wurde, stimmt definitiv nicht», schrieb Kahn bei Twitter.

Oliver Kahn Bayern München
Oliver Kahn dementiert die Vorwürfe von Bayern München. - Twitter/@OliverKahn

Er habe am Telefon mit Hainer «ein ruhiges und sachliches Gespräch» geführt. Dabei habe er sich «lediglich über diesen Aktionismus gewundert, warum diese Entscheidung nun vorgezogen wurde».

«Am Samstagmorgen habe ich die Mitteilung erhalten, dass ich nicht mit zum Spiel kann. Auch diese Entscheidung habe ich ruhig entgegen genommen», schrieb Kahn. «Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich freue mich wahnsinnig über diese Meisterschaft.»

«Wollen alles tun, damit er in der Bayern-Familie bleibt»

Bayern München hatte die Trennung von Vorstandschef Kahn (53) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46) unmittelbar nach dem 2:1-Sieg beim 1. FC Köln und dem damit verbundenen Titelgewinn verkündet. Kahn war nicht beim Spiel oder der Meisterfeier.

Bayern München Hainer Kahn
Herbert Hainer (li.) wirft bei Bayern München sowohl Oliver Kahn als auch Hasan Salihamidzic raus. - keystone

Hainer begründete das mit dem Ablauf am Donnerstag und Freitag. «Wir wollen alles tun, damit er auch in der FC-Bayern-Familie bleiben kann», sagte Hainer. «Es ist überhaupt keine Frage, dass wir respektvoll mit Oliver umgehen, aber da gehören auch beide Seiten dazu.»

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