Jahrelang schon versucht Google, Apples iMessage und Apps wie WhatsApp etwas vernünftiges entgegenzusetzen: Nun soll es die neue App «Chat» richten.
Google verabschiedet sich von dem Motto: «Don't be evil.»
Google verabschiedet sich von dem Motto: «Don't be evil.» - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Google gibt die Chat-App «Allo» bereits nach zwei Jahren wieder auf.
  • Dafür wird nun die Standard-SMS-App «Android Messages» weiterentwickelt.
  • Neu wird sie «Chat» heissen und soll wie die gängigen Messenger, über die mobile Datenverbindung abgewickelt werden

Google hat in den letzten Jahren viele Versuche unternommen mit den Marktführern in der Sparte Messenger aufzuschliessen. Mit Google Talk, Hangouts, Google Messenger und Android Messages wurde es jedoch nichts.

Dann brachte Google vor zwei Jahren Allo auf den Markt, aber auch Allo konnte bis heute nicht mehr als 50 Millionen Nutzer gewinnen. Im Vergleich mit WhatsApp, dem Facebook-Messenger und iMessage, die jeweils mehr als eine Milliarde Nutzer haben, zu wenig.

Aus Android Messages wird «Chat»

Gemäss «The Verge» soll die erst 2016 vorgestellte App deshalb eingestampft werden. Dafür wird Android Messages – die Standard-SMS-App auf den meisten Android-Smartphones – weiterentwickelt.

Neu wird Android Messages einfach nur «Chat» heissen und eine Art programmierbares Gerüst für Funktionen darstellen. Dabei wird auf den Datenübertragungsstandard RCS gesetzt, der die klassische SMS ersetzen soll. Die eigentliche App wird vom jeweiligen Mobilfunkanbieter gestaltet.

Chat ohne End-zu-End-Verschlüsselung

Google soll bereits 55 Provider von dem Konzept überzeugt haben, wie es in dem Bericht von «The Verge» heisst. Noch in diesem Jahr wollen einige davon ihre Version von Chat für ihre Kunden aktivieren. Im Vergleich zu iMessage, WhatsApp, Signal und Threema, um nur einige Konkurrenten zu nennen, wird Chat aber keine End-zu-End-Verschlüsselung unterstützen.

Ein weiterer grosser Nachteil gegenüber WhatsApp und anderen Messengern ist, dass Chat vorerst keine plattformübergreifende Lösung sein wird, da Apple das RCS-Protokoll nicht unterstützt. Und ob Apple das RCS-Protokoll jemals unterstützen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar.

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