Stadt Zürich entlastet Rad-WM mit 3,65 Millionen Franken
Zürichs Parlament stimmt für eine Finanzhilfe von 3,65 Millionen Franken zur Deckung des Defizits der Rad-WM.

Das Stadtzürcher Parlament hat einer finanziellen Entlastung der Rad-WM zugestimmt. Über 3,65 Millionen Franken garantiert die Stadt den Organisatoren, zusätzlich zum gewährten Kredit von 7,85 Millionen.
Nur FDP und SVP wehrten sich am Mittwoch im Parlament gegen die Absicht des Stadtrats. Die SVP verlangte erfolglos, dass sich die Verantwortlichen der Rad-WM, darunter städtische Angestellte, an den Kosten beteiligen.
Die Parteien lehnten den Vorschlag des Stadtrats ab, unterlagen aber mit 38 zu 79 Stimmen.
Für Johann Widmer (SVP) zeigt das Defizit «links-grünes Versagen». Die Rad-WM habe auch Pech gehabt, sagte Martin Bürki (FDP). Die Organisatoren hätten aber früher auf die finanzielle Schieflage aufmerksam machen müssen.
Kritik trotz Zustimmung zur Finanzhilfe
Glücklich waren auch die anderen Parteien nicht mit dem finanziellen Abschluss der Rad-WM. Vieles sei falsch gelaufen, die Planung unprofessionell. «Es braucht eine Aufarbeitung», forderte Tanja Maag (AL). Die Stadt übernehme aber die Verantwortung, der sich der Kanton nicht stelle. Stadtrat Raphael Golta (SP) stellte klar: «Wir sind auch nicht begeistert».

Der nun gewährte Betrag setzt sich zusammen aus dem Verzicht auf die Rückzahlung eines gewährten Darlehens in Höhe von 2 Millionen Franken, einem Defizitbeitrag von 950'000 Franken sowie nicht verrechneten Eigenleistungen und Gebührenerlassen über 700'000 Franken.
Auf diese Weise könne der finanzielle Schaden für private Gläubiger minimiert und das betroffene Gewerbe geschützt werden, argumentierte der Stadtrat. Im Beitrag enthalten sind auch offene Forderungen der Gemeinden Maur und Erlenbach.
Finanzielle Details und Ausblick
Mögliche Forderungen wegen des tödlichen Unfalls der jungen Rennfahrerin Muriel Furrer könnte die Weisung laut Sven Sobernheim (GLP) ebenfalls decken.
Die Rad-WM im September 2024 in Zürich schloss mit einem Defizit von 4,5 Millionen Franken. Der Verein ist in Nachlassstundung. Mit einer externen Analyse will die Stadt Zürich Lehren für künftige Grossanlässe ziehen.