Jacqueline Fehr

Nach Eklat: Regierungsrat tadelt Jacqueline Fehr

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Zürich,

Der Zürcher Regierungsrat tadelt Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) für ihre Aussagen über eine Kommission im Kantonsrat.

Jacqueline Fehr
Der Regierungsrat kritisiert Jacqueline Fehr für unangebrachte Aussagen im Kantonsrat. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Aussage der Zürcher Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) zieht weite Kreise.
  • Nun hat sich auch der Regierungsrat in einem vertraulichen Schreiben geäussert.
  • Dieses wurde geleakt und zeigt klar auf: Der Regierungsrat rügt die Aussage.

Die Kritik an Justizdirektion Jacqueline Fehr (SP) durch die Geschäftsprüfungskommission (GPK) war sachlich gehalten. Bei ihrer anschliessenden Stellungnahme nannte Fehr die Kommissionsmitglieder «Besserwisser» und stellte deren Integrität infrage.

Das löste nicht nur bei der GPK, sondern auch im ganzen Kantonsrat Empörung aus. Noch während der Ratsdebatte folgte die Forderung der SVP nach Fehrs Rücktritt.

Forderung nach öffentlicher Richtigstellung

Nur eine Woche später verlangten zudem FDP, SVP, GLP, Mitte und EVP in einer gemeinsamen Erklärung eine öffentliche Richtigstellung.

Jacqueline Fehr
Zürichs Justizdirektorin Jacqueline Fehr eckt mit ihrer Aussage an, sogar der Regierungsrat hat Stellung bezogen. - keystone

Die Sache war damit keinesfalls erledigt – sie hatte auch innerhalb des Regierungsrats Nachspiel. In einem vertraulichen Schreiben vom 2. April distanziert sich der Regierungsrat deutlich von Fehrs Aussagen, berichtet der «Tagesanzeiger».

Regierungsrat distanziert sich klar

Der Regierungsrat betont, jedes Mitglied könne sich zu Geschäften äussern, es trage aber die Verantwortung für den Inhalt.

Im Schreiben heisst es: Die Äusserungen seien «unangebracht» und entsprächen «weder der regierungsrätlichen Haltung noch seiner Art und Weise der Kommunikation».

Der Regierungsrat stellt sich dabei hinter die GPK. Und betont, die Zusammenarbeit sei «konstruktiv und sachbezogen».

Gemischte Reaktionen auf die Causa

GPK-Präsident Jean-Philippe Pinto (Mitte) wollte sich mit Verweis auf die Vertraulichkeit nicht äussern. Er sagt im «Tagesanzeiger» aber: «Die Sache ist für uns erledigt.»

Darf es in der Politik auch einmal persönlich zugehen?

SP-Co-Präsidentin Michèle Dünki-Bättig hingegen kritisiert die «krampfhaft» betriebene Stimmungsmache gegen Fehr.

SVP-Präsident Domenik Ledergerber zeigt sich über das geleakte Schreiben überrascht. Indes ist er davon überzeugt, dass sich der Regierungsrat distanzieren müsse.

Kommentare

User #4655 (nicht angemeldet)

Ein Rücktritt wäre schon längst angebracht gewesen.

Weiterlesen

ZKB Logo
Vorstoss
Beat Habegger
Zürich
Fehr
79 Interaktionen
«Besserwisser»-Eklat
Schweizer Technologie
29 Interaktionen
Von der Firma RTDT

MEHR JACQUELINE FEHR

Jacqueline Fehr
5 Interaktionen
Zürich

MEHR AUS STADT ZüRICH

a
Mutter staunt
Samuel Balsiger
Wortreich
Kantonspolizei Zürich
7 Interaktionen
Zürich