Keine Promillegrenze für Freiburger Jäger
Der Freiburger Grosse Rat lehnt eine Promillegrenze für Jäger ab. Totz Unterstützung durch die Regierung fand der Vorstoss am Freitag keine Mehrheit.

Der Kanton Freiburg führt keine Promillegrenze für Jäger und Jägerinnen ein. Der Grosse Rat hat am Freitag einen Vorstoss mit 61 zu 31 Stimmen abgelehnt. Die Kantonsregierung hätte eine Promillegrenze unterstützt.
Das Parlament hingegen war mehrheitlich anderer Ansicht. Die SVP vertrat die Ansicht, dass es nicht für jede alltägliche Handlung ein Gesetz brauche, wie Grossrat Eric Barras sagte. Für seinen Parteikollegen Bernard Bapst basierte der Vorstoss auf abgedroschenen Stereotypen.
Die Jagd habe sich weiterentwickelt, gab auch Mitte-Grossrat François Genoud zu bedenken. Und auch beim Freisinn wurde der Vorstoss von Antoinette de Weck als «unnötig» bezeichnet.
Gegensätzliche Meinungen im Parlament
Die SP-Grossrätin Marie Levrat verwies indessen auf die Risiken des Alkoholkonsums während der Jagd. Grünen-Grossrat Laurent Bronchi betonte, dass es notwendig sei, gutes Verhalten zu formalisieren. Auch Staatsrat Didier Castella unterstützte den Vorstoss: «Die Ausübung der Jagd mit starken Feuerwaffen sei nicht zu vereinbaren mit übermässigem Alkoholkonsum».
In seinem Vorstoss hatte SP-Grossrat Grégoire Kubski eine Promillegrenze von 0,5 gefordert, wie sie auch im Strassenverkehr gilt. Mehrere Schweizer Kantone kennen solche Promillegrenzen in der Jagd, darunter etwa Zürich und Neuenburg.