Kantonsrat Schwyz akzeptiert Bundesasylzentrum in Arth

Keystone-SDA Regional
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Schwyz,

Der Schwyzer Kantonsrat unterstützt das geplante Bundesasylzentrum in Arth – trotz Widerstand der SVP.

Buosingen
Auf dem Gelände des ehemaligen Campingplatzes Buosingen in der Gemeinde Arth soll das Bundesasylzentrum realisiert werden. - KEYSTONE/Urs Flueeler

Der Schwyzer Kantonsrat stützt die zustimmende Haltung des Regierungsrats gegenüber dem geplanten Bundesasylzentrum Buosingen in Arth. Der Kantonsrat hat am Mittwoch ein Postulat der SVP mit 58 zu 34 Stimmen abgelehnt, welches von der Regierung verlangte, sich gegen das Zentrum auszusprechen.

Der Bund kaufte per 2025 in Arth im Gebiet Buosingen ein Grundstück für ein Bundesasylzentrum «ohne Verfahrensfunktion», also für die Unterbringung von Asylbewerbern, die die Schweiz verlassen müssen. In diesem sollten dereinst 170 Personen Platz haben.

Manuel Mächler Hunde Leinenpflicht
Manuel Mächler, Fraktionspräsident der SVP-Fraktion im Kanton Schwyz. - zVg

Im Postulat forderten Kantonsrat Manuel Mächler (SVP) und 32 Mitunterzeichnende, dass sich die Regierung gegen die Errichtung dieses Zentrums aussprechen solle. Samuel Lütolf (SVP) sagte im Parlament, dass der Regierungsrat die Vereinbarung, die er mit dem Staatssekretariat für Migration SEM abgeschlossen habe, auflöse. «Wir sind nicht die Müllhalde für falsche Entscheide in Bern».

Scharfe Kritik und klare Bedingungen

Lütolf (SVP) zeigte sich «entsetzt», dass der Regierungsrat Buosingen zugestimmt habe. Es sei eine «Zumutung», dass dort Leute untergebracht werden sollen, die kein Recht hätten, sich in der Schweiz aufzuhalten. In der ganzen Schweiz seien Bundesasylzentren Brennpunkte für Kriminalität, sagte er.

Mit einer ablehnenden Haltung zum Zentrum «nähme sich der Kanton die Möglichkeit, gezielt Einfluss auf das Projekt zu nehmen», erklärte der Regierungsrat in seiner schriftlichen Antwort auf das Postulat.

Regierungsrätin Petra Steimen (FDP) sagte, der Regierungsrat akzeptiere das Bundesasylzentrum unter klaren Bedingungen. So sei das geplante Zentrum in Buosingen nur noch halb so gross wie dasjenige, das zuvor in Wintersried in Schwyz vorgesehen war, und es werde kein weiteres Bundesasylzentrum im Kanton Schwyz geben.

Breite Unterstützung trotz SVP-Widerstand

Bis auf die SVP unterstützten alle Fraktionen die Regierung. Urs Rhyner (FDP) wies darauf hin, dass das Zentrum eine Voraussetzung dafür sei, dass rasch ausgeschafft werden könne. Matthias Kessler (Mitte) sagte mit der Verhinderung des Zentrums werde kein Problem gelöst sondern dieses «Benzin reingegossen».

FDP-Sprecher Rhyner sagte zudem dank dem Ausschaffungszentrum dem Kanton Schwyz weniger Asylbewerbern zugewiesen werden würden davon profitierten alle Gemeinden. Deswegen seien die Gemeinden im Raum Arth positiv gestimmt, sagte Mitte-Sprecher Kessler.

jonathan prelicz
Jonathan Prelicz, Nationalratskandidat der SP Schwyz. - zVg

«Wir haben bissige Regierungsräte», sagte Kessler. Es wäre falsch, ihnen mit dem Postulat einen Maulkorb anzulegen. Dies sah Jonathan Prelicz (SP/Grüne) ähnlich. Die SVP schränke mit ihrem Postulat den Handlungsspielraum der Kantonsregierung ein.

Befürchtungen und Volksinitiative

Doris Pöpplein (GLP) verstand die Ängste der Bevölkerung. Die Erfahrung zeige aber, dass anfängliche Befürchtungen nachlassen würden wenn sich der Betrieb eingespielt habe.

Im Kanton Schwyz läuft in dieser Sache die Sammlung für die Volksinitiative «Keine Bundesasylzentren im Kanton Schwyz Nein zum BAZ Buosingen!».

Kommentare

User #2032 (nicht angemeldet)

Nuole kommt auch noch isch öppe gnueg

User #2032 (nicht angemeldet)

Hoffe gibt Volksiniative kt Schwyz will in Nuolen auch noch eins eröffnen

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