Das Fürstentum Liechtenstein bekommt ein neues Landesspital. Mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 56,2 Prozent fiel die Zustimmung am Sonntag relativ deutlich aus. Geplant ist ein Neubau für 65 Millionen Franken auf einem freien Gelände bei Vaduz.
Landesspital Liechtenstein
Blick auf das Liechtensteinische Landesspital. - Keystone

Mit Schaan und Planken stimmten nur zwei der elf Liechtensteiner Gemeinden gegen die Vorlage. Die Stimmbeteiligung lag bei 72,7 Prozent.

Geplant ist ein Regionalspital mit 43 Betten und einer Notfallstation. Der Landtag hat den Verpflichtungskredit für den Neubau und die Umzonung des Grundstücks am 6. September 2019 verabschiedet. Gleichzeitig haben die Abgeordneten beschlossen, dass es eine Volksabstimmung geben soll. Elf Wochen später kam die Vorlage bereits vors Liechtensteiner Volk.

Ein Neubau als Ersatz für das in die Jahre gekommene Landesspital in Vaduz ist keine neue Idee. Bereits im Oktober 2011 äusserten sich die Stimmberechtigen zu einer konkreten Vorlage. Sie verwarfen damals einen für 83 Millionen Franken geplanten Neubau mit einem Nein-Stimmen-Anteil von 58 Prozent.

Das Referendumskomitee hatte nach dem Urnengang verlauten lassen, das Nein zum Spitalneubau sei keine grundsätzliche Absage zu einem Neubau. Es signalisiere vielmehr den Beginn eines neuen Angebotskonzepts, das auf einer regionalen Kooperation in der Grundversorgung basiere wie sie beispielsweise mit dem Spital in Grabs SG besteht.

Auch die Liechtensteiner Regierung strebt eine Strategie der Wahlfreiheit an. Im Bereich der Grundversorgung können die Patienten aus Liechtenstein zwischen Vaduz und Grabs wählen. Im Jahr 2017 liessen liechtensteinische Patienten 2265 Eingriffe im Spital Grabs durchführen.

Das Abstimmungsresultat erstaune sie nicht, sagte die St. Galler Gesundheitschefin Heidi Hanselmann gegenüber dem Regionaljournal Ostschweiz von Radio SRF. Die Gesundheitsversorgung sei dem Volk wichtig.

«Eine Kooperation mit Liechtenstein wird nach wie vor gewünscht», sagte Hanselmann weiter. Das Spital Grabs werde erneuert und vergrössert, um eine hohe Qualität anbieten zu können.

Die St. Galler Spitalverbunde wollen aus finanziellen Gründen über die Hälfte der Spitäler schliessen und durch sogenannte Notfallzentren ersetzen. Die stationäre Gesundheitsversorgung soll sich künftig auf die vier Standorte St. Gallen, Wil, Grabs und Uznach konzentrieren.

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