Direktorin Stiftung Rossfeld: «Schule für alle»
Giovanna Battagliero lenkt im Gastbeitrag den Fokus auf die nötige Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen in die Regelschulen.

Das Wichtigste in Kürze
- Kinder, die «anders» sind, haben zunehmend weniger Platz in den Regelschulen.
- Im Gastbeitrag blickt Giovanna Battagliero, Direktorin Stiftung Rossfeld, auf die Tendenz.
Die Schule ist immer wieder medial präsent. In der Stadt Bern aktuell wegen des Erhalts des Schulversuchs Classes bilingues.
Ein Beispiel mehr dafür, dass es für eine gute und vielfältige Bildung genügend Geld, Schulraum und Lehrkräfte braucht.

Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, können nicht alle Angebote weitergeführt werden, auch wenn sie noch so förderungswürdig sind.
Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen
Da die Mittel und Möglichkeiten leider beschränkt sind, möchte ich an dieser Stelle alle Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger wieder einmal bitten, den Fokus auf einen Bereich zu legen, der sehr viele Kinder und Grundwerte unserer Gesellschaft betrifft: die Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen.
Es braucht den politischen Willen und die nötigen Mittel, damit die Schulen dies schaffen. Die Tendenz darf nicht weitergehen, dass Kinder, die «anders» sind, keinen Platz in den Regelschulen haben.

Für einige Kinder und Jugendliche ist eine besondere Volksschule das einzig Richtige, keine Frage.
Das genügt aber bei Weitem nicht für alle, die in den Regelschulen nicht tragbar sein sollen; zum Beispiel Kinder oder Jugendliche im Rollstuhl oder mit einer leichten Autismus-Spektrum-Störung (ASS).
Was senden wir hier als Gesellschaft für ein Signal aus? Menschen mit besonderen Bedürfnissen sind nur getrennt von allen anderen tragbar. Denn um möglichst leistungsfähig zu sein, liegt ein Miteinander nicht drin, weil zu aufwendig, zu teuer und zu hinderlich.
Schöne neue, alte (Bildungs-)Welt!?
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Zur Autorin: Giovanna Battagliero ist Direktorin Stiftung Schulungs- und Wohnheime Rossfeld.