«Realitätsfern»: Bargeldlose BLS-Automaten – es hagelt Kritik
Die BLS erntet Kritik für ihren Entscheid, im Kanton Bern künftig nur noch bargeldlose Billett-Automaten anzubieten.

Der Entscheid der BLS, im Kanton Bern künftig nur noch bargeldlose Billett-Automaten anzubieten, ruft Kritiker auf den Plan.
Die von SVP-Politiker Thomas Fuchs präsidierte Vereinigung «Bern aktiv» spricht von «zunehmender Arroganz öffentlicher Institutionen gegenüber der eigenen Bevölkerung».
Die BLS, ein mehrheitlich öffentliches Unternehmen, verhalte sich «wie ein abgehobener Technologiekonzern – selbstgerecht, realitätsfern und ohne Gespür für gesellschaftliche Verantwortung», schreibt die Vereinigung.
Mit der Abschaffung der Bargeldfunktion würden tausende Menschen vom Zugang zum öffentlichen Verkehr ausgeschlossen, etwa ältere Personen, sozial Schwächere oder Menschen mit Behinderungen.
SVP-Grossrat Thomas Fuchs brachte 2024 im Grossen Rat eine Motion durch, die den Erhalt der Bargeldautomaten zum Ziel hatte.
Allerdings handelte es sich lediglich um eine Richtlinienmotion, bei welcher dem Regierungsrat einen grossen Spielraum hat, wie er mit dem Anliegen umgeht.
Die Bau- und Verkehrsdirektion prüfte das Anliegen, lehnte es, aber unter Verweis auf die hohen Kosten ab.
BLS verbannt Bargeld
Am Dienstag gab das Bahnunternehmen BLS bekannt, dass seine Billett-Automaten künftig bargeldlos funktionierten.
Anders sieht es in den Kantonen Neuenburg und Luzern aus, dort können Passagiere weiterhin mit Bargeld an den Automaten zahlen. Diese Kantone übernehmen die Mehrkosten der BLS für diese Bezahlfunktion.
Die meisten Fahrgäste kauften ihre Fahrausweise heute über digitale Kanäle, begründete die BLS ihren Schritt am Dienstag.
Sie wolle an Bahnhöfen, Haltestellen und in den Bussen zwar weiterhin Automaten zur Verfügung stellen, doch diese müssten kostengünstig betrieben werden können. Die Annahme von Bargeld verteure den Betrieb.