Aargauer Regierung will keinen kantonalen Hitzeschutzplan schaffen
Obwohl Hitzeperioden immer wieder Todesopfer fordern, lehnt der Aargauer Regierungsrat einen zusätzlichen Hitzeschutzplan ab.

Die gesundheitlichen Risiken des Klimawandels sind dem Aargauer Regierungsrat bekannt – er will aber keinen kantonalen Hitzeschutzplan erarbeiten. Die bisherigen Massnahmen seien ausreichend, hält er auf eine Interpellation fest.
Im Jahr 2023 starben im Aargau schätzungsweise 47 Menschen an den Folgen von Hitzeperioden, wie die Regierung in ihrer am Freitag veröffentlichten Antwort schreibt. Besonders gefährdet seien ältere Personen über 75 Jahre.
Trotzdem sieht der Regierungsrat keinen zusätzlichen Handlungsbedarf. Man stütze sich auf die nationale Klimastrategie, den kantonalen Klimakompass sowie bestehende Sensibilisierungskampagnen, heisst es in der Antwort.
Auf der Website des Kantons fänden sich Verhaltenstipps für Hitzetage, die sich an Risikogruppen wie ältere Menschen, Kinder oder chronisch Kranke richten. Zudem seien Hausärzte, Spitex-Dienste und Pflegeheime in der Verantwortung, gefährdete Personen direkt zu betreuen.
Internationale Bemühungen gegen den Klimawandel
Auch international sei der Aargau aktiv: In der Oberrheinkonferenz beteilige er sich an Projekten zur Anpassung an den Klimawandel, etwa zu Begrünung, Stadtplanung oder Wissensaustausch. So wolle man die langfristigen Folgen des Klimawandels besser abfedern.
Die Interpellanten Béa Bieber (GLP) und Thomas Ernst (FDP) hatten gefordert, die gesundheitlichen Folgen von Hitzewellen ernst zu nehmen. Sie erkundigten sich deshalb nach zusätzlichen Massnahmen.
Der Regierungsrat anerkennt zwar die Risiken, hält die bisherigen Vorkehrungen aber derzeit für ausreichend. Er will deshalb keine neuen Programme aufgleisen. Aber: «Sollte der Regierungsrat zukünftig einen verstärkten Bedarf nach Hitzeschutz-Massnahmen auf der Ebene Gesundheitspolitik feststellen, wird er zusätzliche Massnahmen prüfen.»