Die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung könnten im kommenden Jahr steigen: Aus den Prognosen des Schätzerkreises für die GKV ergibt sich für 2020 ein rechnerisches Plus von 0,2 bis 0,3 Prozentpunkten, wie es in einer Mitteilung vom Freitag hiess.
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Eine vierköpfige Familie könnte ihre Prämien jährlich um rund 380 Franken reduzieren, wenn die Medikamente ähnlich günstig wären wie in den europäischen Vergleichsländern. - dpa/dpa/picture-alliance
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schätzerkreis erwartet Plus von 0,2 bis 0,3 Prozentpunkten.

Nach den Berechnungen von Gesundheitsministerium und Bundesversicherungsamt dürfte der durchschnittliche Zusatzbeitrag von derzeit 0,9 Prozent auf 1,1 Prozent steigen.

Die Schätzung des GKV-Spitzenverbandes ergibt hingegen einen Anstieg auf 1,2 Prozent. Für das Jahr 2020 erwartet der Schätzerkreis Einnahmen des Gesundheitsfonds in Höhe von 240,3 Milliarden Euro.

Hinsichtlich der erwarteten Ausgaben im Jahr 2020 konnte kein Einvernehmen erzielt werden: Das Gesundheitsministerium und des Bundesversicherungsamtes rechnen mit 256,8 Milliarden Euro, der GKV-Spitzenverband mit 258,6 Milliarden Euro.

Für das laufende Jahr prognostiziert der Schätzerkreis Einnahmen von 231,9 Milliarden Euro für den Gesundheitsfonds. Ministerium und Bundesversicherungsamt gehen von Ausgaben in Höhe von 245,7 Milliarden Euro aus, der GKV-Spitzenverband erwartet hingegen Ausgaben in von 246,0 Milliarden Euro.

Zur Deckung der Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben können die Kassen den Zusatzbeitrag erheben, dessen Höhe sie selbst festlegen. Seit diesem Jahr bringen Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Zusatzbeitrag zu gleichen Teilen auf, zuvor waren es die Versicherten alleine.

Der GKV-Spitzenverband führte die höheren Ausgaben auf die erweiterten Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung zurück. Allein durch das Terminservicegesetz und das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz kämen auf die GKV im nächsten Jahr rund fünf Milliarden Euro an Mehrausgaben zu.

"Würden die Reserven der GKV nicht für teure Reformen ausgegeben, könnten damit Zusatzbeitragsanhebungen für Beitragszahler in den kommenden Jahren vermieden werden?, erklärte Verbandschefin Doris Pfeiffer.

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