Der vor den Protesten in Sri Lanka geflüchtete Ex-Präsident Gotabaya Rajapaksa ist nach wochenlangem Auslandsaufenthalt in sein Heimatland zurückgekehrt.
Mutmasslicher Konvoi Rajapaksas am Airport von Colombo
Mutmasslicher Konvoi Rajapaksas am Airport von Colombo - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rajapaksa war vor Protesten ins Ausland geflüchtet.

Wie ein Flughafenmitarbeiter mitteilte, wurde der 73-Jährige am Freitag am internationalen Flughafen der Hauptstadt Colombo von Ministern und anderen Politikern mit Blumemgirlanden empfangen. Dies zeigt seinen fortbestehenden Einfluss in dem südasiatischen Inselstaat.

Rajapaksa hatte siebeneinhalb Wochen im Ausland verbracht. Er war zunächst nach Singapur gereist, von wo aus er seinen Rücktritt erklärte. Dann reiste er nach Thailand weiter. Er flog jetzt von Bangkok über Singapur nach Sri Lanka zurück.

Durch seine Rückkehr drohen dem Krisenstaat neue Spannungen. Eigens für Rajapaksa wurde nach Angaben aus Verteidigungskreisen eine neue Sicherheits-Einheit gegründet, um ihn nach seiner Rückkehr zu beschützen.

Sri Lanka leidet derzeit unter der schwersten Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit von Grossbritannien im Jahr 1948. Verantwortlich gemacht dafür wird von vielen Rajapaksa - Anfang Juli eskalierten die Proteste gegen den damaligen Staatschef. Die Fernsehbilder davon, wie Demonstranten seine Residenz stürmten und dort unter anderem im Swimmingpool planschten, gingen um die Welt.

Das südasiatische Land hat im Ausland 51 Milliarden Dollar Schulden und kann selbst so wichtige Importe wie Lebensmittel, Arzneimittel und Kraftstoffe nicht mehr bezahlen.

Inzwischen ist mit Ranil Wickremesinghe ein neuer Präsident gewählt worden, das Land hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) um Hilfe gebeten. Dieser hat eine Finanzhilfe von 2,9 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Die Unterstützung ist aber unter anderem daran gebunden, dass sich Sri Lanka mit seinen Gläubigern auf Umschuldungen einigt.

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