Zu viele Frauen auf Chefposten - Paris bleibt Geldbusse erspart
Wegen angeblich zu vieler Frauen auf Chefposten sollte die Stadt Paris eine Geldbusse von 90.000 Euro zahlen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bürgermeisterin Hidalgo erfreut über Einsicht von Ministerium.
Doch nun hat die französische Regierung Einsicht gezeigt; die Strafe wegen «Diskriminierung» von Männern ist kassiert. Bürgermeisterin Anne Hidalgo äusserte sich am Mittwoch erleichtert, sie hielt die Busse für «absurd».
An der Spitze des Ministeriums für öffentliche Verwaltung steht in Frankreich eine Frau: Amélie de Montchalin. Ihr fiel auf, dass etwas mit dem Vorwurf der «Diskriminierung» nicht stimmte, den ihr Haus gegen Paris erhoben habe. Im Gegenteil, die Förderung von Frauen sei eine «positive Dynamik», erklärte sie. Der Staat werde sich daran ein Beispiel nehmen.
Das Ministerium hatte die Geldbusse wegen Verstosses gegen eine Anti-Diskriminierungsvorschrift verhängt. Diese sah das Ministerium verletzt, nachdem in Paris von 16 Leitungsposten elf an Frauen und nur fünf an Männer gegangen waren. Die Frauenquote lag damit bei knapp 70 Prozent.
Die Pariser Bürgermeisterin Hidalgo nannte den verzicht auf die Strafe «positiv». Sie hatte zuvor gemeinsam mit mehreren Frauen aus der Stadtverwaltung mit der Ministerin diskutiert. Die Stadt will die eingesparten 90.000 Euro nun an eine Hotline für weibliche Gewaltopfer spenden.