Laut einem US-Medienbericht ist Rudy Giuliani, Donald Trumps Anwalt, am Dienstag in die Ukraine gereist.
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Rudy Giuliani ist ein enger Vertrauter Trumps. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rudy Giuliani ist laut der «New York Times» am Dienstag in die Ukraine gereist.
  • Dort traf der Trump-Anwalt ehemalige ukrainische Staatsanwälte und sammelte «Beweise».
  • Ziel der Reise ist eine TV-Doku, in der er die Vorwürfe gegen Trump entkräften will.

Der Anwalt von US-Präsident Donald Trump und eine der Schlüsselfiguren in der Ukraine-Affäre, Rudy Giuliani, ist einem US-Medienbericht zufolge in die Ukraine gereist.

Ziel der Reise sei eine geplante TV-Dokumentation, in der Giuliani die Vorwürfe gegen Trump im Zuge der Impeachment-Untersuchung entkräften wolle, berichtete die «New York Times» gestern Mittwoch.

Treffen mit Ex-Staatsanwälten

Dem Bericht zufolge reiste Giuliani am Dienstag zunächst in die ungarische Hauptstadt Budapest und am Mittwoch weiter in die ukrainische Hauptstadt Kiew, um ehemalige ukrainische Staatsanwälte zu treffen. In Budapest kam er demnach mit dem früheren ukrainischen Generalstaatsanwalt Juri Luzenko zusammen.

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Donald Trump (r.) mit seinem Anwalt Rudy Giuliani im November 2016. - Keystone

Wie das Blatt unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Kreise weiter berichtete, wollte Giuliani in Kiew anschliessend «versuchen, weitere ehemalige ukrainische Staatsanwälte zu treffen», darunter Luzenkos Vorgänger Viktor Schokin.

Zu den Treffen befragt sagte Giuliani: «Wie jeder gute Anwalt sammele ich Beweise, um meinen Mandanten gegen falsche Anschuldigungen zu verteidigen.»

Konservativer Sender plant TV-Doku

Giulianis Reise diene dem Zweck einer TV-Dokumentation im konservativen Sender One America News Network (OAN).

OAN-Journalistin Chanel Rion hatte in dieser Woche im Kurzbotschaftendienst Twitter geschrieben, sie habe mit «Zeugen gesprochen, die die unbegründete Impeachment-Untersuchung gegen Donald Trump zu Fall» brächten.

Impeachment gegen Donald Trump

Das von den Demokraten geführte Repräsentantenhaus leitet derzeit eine Untersuchung für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump.

Die Demokraten werfen dem Präsidenten Amtsmissbrauch vor, weil er von der Ukraine Ermittlungen gegen den Ex-Vizepräsidenten und demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden gefordert hatte.

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Donald Trump steht unter Druck. - Keystone

Wie Trump wirft auch Giuliani Biden vor, Druck auf die ukrainischen Behörden ausgeübt zu haben, um den damaligen Generalstaatsanwalt Luzenko abzusetzen, weil dieser gegen eine Firma mit Verbindungen zu Bidens Sohn Hunter ermitteln wollte.

Allerdings erfolgte die Forderung Bidens vor dem Hintergrund des Vorwurfs, Schokin habe Korruptionsermittlungen in der Ukraine behindert. Auch die EU, der Internationale Währungsfonds sowie ukrainische Aktivisten hatten aus ähnlichen Gründen die Entlassung Schokins gefordert.

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