Kreml-Chef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump besprachen Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit im Kampf gegen Covid-19 sowie den Ölpreisrückgang.
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Donald Trump und Wladimir Putin bei einem Treffen in Finnland. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin und Donald Trump besprachen Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit.
  • Besprochen wurde der Kampf gegen das sich schnell ausbreitende Coronavirus.
  • Zudem wurde der Ölpreisrückgang und Massnahmen dagegen thematisiert.

Russlands Präsident Wladimir Putin und sein US-Kollege Donald Trump haben angesichts der Coronavirus-Pandemie nach Kremlangaben Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit besprochen. Trump und Putin hätten sich besorgt gezeigt. Sie tauscheten sich über die Lage in ihren Ländern beim Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19 aus. Dies teilte der Kreml in Moskau mit.

Zudem sei es bei dem Gespräch auf Initiative Trumps um die Situation auf den Ölmärkten gegangen. Russland und Saudi-Arabien liefern sich einen Ölkrieg um Fördermengen. «Die haben beide verrückt gespielt», sagte Trump über die zwei Länder.

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Russlands Präsident Wladimir Putin (l.) und Saudi-Arabiens König Salman bin Abdulaziz Al Saud (r.). - keystone

Der Streit hatte zu einem Crash beim Ölpreis geführt. Russland, das besonders aus den Einnahmen aus dem Ölgeschäft seinen Haushalt finanziert, ist in einer tiefen Krise.

Wladimir Putin tritt für Fördermengen-Begrenzung ein

Dabei spielt auch der grosse Einbruch der Nachfrage infolge der Coronavirus-Pandemie eine Rolle. Der an den Ölpreis gekoppelte Rubel hat gegenüber dem Dollar und dem Euro massiv an Wert verloren.

Russland hatte sich verhandlungsbereit gezeigt und tritt für eine Begrenzung der Fördermengen ein. Zur Lage auf dem Ölmarkt solle es nun russisch-amerikanische Konsultationen auf Ebene der Energieminister geben, teilte der Kreml mit.

Donald Trump besorg um Ölindustrie

Trump erklärte, er wolle nicht, dass die Ölindustrie Pleite gehe. Die USA sind inzwischen ebenfalls ein sehr grosser Öl- und Gasproduzent. Analysten zufolge können die meisten amerikanischen Produzenten bei den gegenwärtigen Marktpreisen jedoch nicht rentabel produzieren.

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US-Präsident Donald Trump spricht bei einer Pressekonferenz in Washington. (Archivbild) - Keystone

Anders als in Russland und Saudi-Arabien sind die meisten Ölförderer in den USA unabhängig vom Staat. Dies ist der Grund, weshalb sie bei anhaltenden Verlusten wohl bald die Produktion drosseln dürften.

Ölpreis auf dem tiefsten Stand seit November 2002

Die Ölpreise waren am Montag nochmals deutlich gefallen. Der Preis für ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent gab auf gut 23 US-Dollar nach. Dies ist der tiefste Stand seit November 2002. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI fiel auf rund 20 Dollar.

Brent
Die undatiertew Aufnahme zeigt die Förderplattform Brent Delta in der Nordsee. - dpa

Bei dem zuvor von Trump angekündigten Telefonat sei es auch um weitere Fragen der bilateralen Zusammenarbeit gegangen. Russland hatte den USA Hilfe im Kampf gegen die Corona-Epidemie angeboten. Kremlchef Wladimir Putin hatte in der vergangenen Woche, Sanktionen und Handelskriege für die Zeit der Coronavirus-Krise auszusetzen.

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