Eigentlich hätte die Fussball-Nati der USA ab Sonntag mit ihrem Trainingslager in Katars Hauptstadt beginnen sollen. Nun wurde das Vorhaben abgesagt.
Fussball USA Iran Konflikt
Die Angst vor einer drohenden Eskalation im Nahen Osten ist zu gross: Die US-Fussballer sagen ihr Trainingslager in Katars Hauptstadt ab. - Twitter/Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Fussballnationalmannschaft sagt ein Trainingslager in Katars Hauptstadt ab.
  • Die Angst vor einer drohenden Eskalation im Nahen Osten ist zu gross.
  • Der FC Bayern München weilt währenddessen seit Samstag in der Metropole.

Der Konflikt zwischen den USA und Iran erreicht die Sportwelt: Die Fussballer der US-Nati haben ein Trainingslager in Doha abgesagt. Das teilte der Verband in der Nacht auf Samstag mit.

«Wegen der sich entwickelnden Situation in der Region, hat U.S. Soccer sich dazu entschlossen, das im Januar geplante Trainingscamp der Nationalmannschaft zu verschieben», teilte der Verband auf Twitter mit.

Weiter hiess es, dass man zurzeit nach Alternativen suche. Knapp drei Stunden später war eine Lösung gefunden: Statt in Doha wird sich das US-Nationalteam an der IMG Academy in Bradenton, Florida, vorbereiten.

Keine Absage «kategorischer Natur»

Der US-Soccer-Verband stellte klar, dass die plötzliche Absage, allerdings nicht «kategorischer Natur» sei.

«Wir arbeiten mit dem Fussballverband von Katar, um in der nahen Zukunft eine Möglichkeit zu finden, dass unser Team die Weltklasse-Einrichtungen und die Gastfreundlichkeit von Katar erleben kann.»

Die US-Amerikaner hätten eigentlich vom 5. bis am 25. Januar in Katars Hauptstadt trainieren sollen. Dabei stand der Fokus auf dem Spiel gegen Costa Rica, das am 1. Februar im kalifornischen Carson stattfinden wird.

Doha beliebt für Vorbereitung auf WM 2022

In Katar wird 2022 die Fussball-Weltmeisterschaft stattfinden. Doha gilt daher im Winter als beliebter Ort für die Vorbereitung vieler Nationen auf die Rückrunden spiele.

Auch der FC Bayern München weilt beispielsweise seit Samstag für ein einwöchiges Trainingslager in Doha. Für den deutschen Meister ist es mittlerweile das zehnte Winter-Camp im politisch hochgradig umstrittenen Emirat.

Diese Entscheidung hat dem FCB in den vergangenen Jahren immer wieder heftige Kritik eingebracht. Nicht zuletzt, da Katar die Menschenrechte mit Füssen tritt.

Karl-Heinz Rummenigge
Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende der FC Bayern München AG, bei der Jahreshauptversammlung. - dpa-infocom GmbH

Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge äusserte sich im letzten Jahr zu der Kritik: «Die Menschenrechtsorganisation der UN, internationale Gewerkschaften und NGOs attestieren heute, dass Katar auf öffentliche Kritik reagiert und Änderungen realisiert hat.»

Dazu würden etwa die positive Entwicklung der Rechtslage für Wanderarbeiter und Verbesserungen der Arbeitsrechte in Katar zählen, erklärte Rummenigge der «tz» und der «Abendzeitung».

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