Warnstreiks an Flughäfen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg am Freitag
Die Gewerkschaft Verdi hat für Freitag zu ganztägigen Warnstreiks an vier Flughäfen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg aufgerufen.

Das Wichtigste in Kürze
- Störungen in Düsseldorf und Köln sowie Stuttgart und Karlsruhe erwartet.
Betroffen sind die Airports Düsseldorf, Köln/Bonn, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden, wie die jeweiligen Landesbezirke von Verdi am Mittwoch mitteilten. Der Streikaufruf richtet sich an die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle sowie in der Personal- und Warenkontrolle tätig sind. Am Mittwoch wurden die Warnstreiks im Gesundheitswesen fortgesetzt.
Die Streiks sollen demnach am Freitagmorgen beginnen und in der Nacht zum Samstag enden. Wegen Schichtdiensten beginnt die Arbeitsniederlegung am Flughafen Köln/Bonn bereits in der Nacht zum Freitag. Ein Ende ist dort in Teilbereichen erst am Samstagmorgen vorgesehen. Fluggäste müssen mit Verspätungen, langen Wartezeiten sowie Ausfällen rechnen.
«Die Beschäftigten machen mit den Streiks gemeinsam Druck auf die Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen weder im öffentlichen Dienst noch im Luftsicherheitsbereich ein akzeptables Angebot unterbreitet wurde», erklärte Andrea Becker, Landesfachbereichsleiterin von Verdi in Nordrhein-Westfalen. Die Arbeitgeber müssten die gute Leistung der Beschäftigten honorieren und sie von dem grossen finanziellen Druck entlasten.
Hanna Binder, stellvertretende Landesbezirksleiterin von Verdi in Baden-Württemberg, betonte: «Ohne bessere Arbeitsbedingungen finden wir nicht mehr genügend Menschen, die bereit sind, diese Berufe am Boden zu ergreifen.» Für einen sicheren und zuverlässigen Luftverkehr in Deutschland seien diese Berufe aber dringend nötig.
Hintergrund für die Streiks sind die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts bei Bund und Kommunen sowie örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste und die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit. Im öffentlichen Dienst protestieren die Gewerkschaften mit den Warnstreiks gegen ein von Bund und Kommunen Ende Februar vorgelegtes Angebot.
Die Arbeitgeber boten zuletzt eine lineare Erhöhung der Löhne um drei in diesem und um weitere zwei Prozent im kommenden Jahr sowie steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro verteilt über zwei Jahre an. Verdi und der Deutsche Beamtenbund fordern hingegen 10,5 Prozent monatlich mehr Gehalt, mindestens aber ein Plus von 500 Euro. Die dritte Tarifrunde findet vom 27. bis zum 29. März in Potsdam statt.
Am Mittwoch wurden in dem Tarifstreit Warnstreiks im Gesundheitswesen fortgesetzt. Beschäftigte in zahlreichen Krankenhäusern, Psychiatrien, Pflegeeinrichtungen und bei Rettungsdiensten waren dazu aufgerufen, zeitweilig die Arbeit niederzulegen. Die Streiks in der Einrichtungen hatten bereits am Dienstag – laut Verdi mit rund 13.000 Beschäftigten – begonnen.